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Rudolf Baumgart
Massivbau
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1.2 Begriffe
Steinart:
Es gibt eine Vielfalt von Steinarten, die sich im Wesentlichen durch die folgenden
Merkmale unterscheiden:
Steine ohne und mit vertikalen Lchern (Vollsteine und Lochsteine),
charakterisiert durch den Lochanteil (<= 15 % = Vollstein).
Stofugenausbildung: z.B. Nut und Federsysteme mit und ohne
Stofugenvermrtelung (wichtig fr den Schubnachweis!).
Schichthhe (Klein-, Mittel- und Groformate).
Schichtma = Lagerfuge + Steinma = n * 12,5 cm
Kantenausbildung (z.B. mit Fase).
Fr die Ermittlung der Tragfhigkeit sind die ersten beiden Merkmale von
entscheidender Bedeutung.
Steinart
Europische
Norm
Deutsche
Anwendungsnorm
Deutsche
Restnorm
Mauerziegel
Kalksandsteine
Mauersteine aus Beton
Porenbetonsteine
Betonwerksteine
magerechte Natursteine
DIN EN 771-1
DIN EN 771-2
DIN EN 771-3
DIN EN 771-4
DIN EN 771-5
DIN EN 771-6
DIN 20000-401
DIN 20000-402
DIN 20000-404
DIN 20000-403
DIN 20000-403
DIN 105-100
DIN 106-100
DIN 18153-100
DIN 4165-100
DIN 18153-100
Fr Mauerwerk drfen nur genormte Steine (siehe Tabelle) oder solche mit
bauaufsichtlicher Zulassung benutzt werden.
Steinformat:
Das Steinformat sollte bei allen Steinen der DIN 4172 (Maordnung im Hochbau)
entsprechen, d.h. es wird in der Regel als Vielfaches vom Dnnformat (DF = 24 x
11,5 x 5,2 cm) angegeben. Normalformat NF = 24 x 11,5 x 7,1 cm.
Lagerfugen:
Die Lagerfuge des Mauerwerks ist die horizontale Fuge. Die Fugendicke ist an das
Baurichtma angepasst, wodurch sich folgendes Sollma ergibt:
Hhe Lagerfuge + Hhe Stein = Schichthhe = n x 12,5 cm
bliche Sollmae der Lagerfugendicke:
Dnnbettmrtel (DM):
2 mm
Normalmrtel (NM):
12 mm
berbindema:
Das berbindema lol muss 0,4 hu, mindestens jedoch 45 mm betragen. Das
berbindema lol darf bei Elementmauerwerk bis auf 0,2 hu (mindestens jedoch 125
mm) reduziert werden, wenn es in der statischen Berechnung bercksichtigt und in
den Ausfhrungsunterlagen (z. B. Versetzplan bzw. Positionsplan) ausgewiesen ist.
1) = berbindema lol
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Stofugen:
Die Stofugen sind die vertikalen Fugen des Mauerwerks. Die Sollmae der
Stofugenbreite betragen blicherweise:
- bei Steinen mit Nut- und Feder-System 2 mm (i.d.R. ohne
Stofugenvermrtelung).
- bei glatten Steinen 10 mm (i.d.R. mit Stofugenvermrtelung).
Stofugenbreiten > 5 mm sind nach DIN 1053-1 beidseitig an der Wandoberflche
mit Mrtel zu schlieen. Im statischen Sinn als vermrtelt gilt eine Stofuge dann,
wenn mindestens die halbe Wanddicke vermrtelt ist.
Mrtel:
Man unterscheidet je nach Eigenschaft und Verwendungszweck 3 Mrtelarten:
- Dnnbettmrtel (DM), Grtkorn = 1 mm, Fugen bis max. 3 mm Dicke.
- Leichtmrtel (LM), Trockenrohdichte < 1300 kg/m.
- Normalmrtel (NM), Trockenrohdichte >= 1300 kg/m.
Die Unterteilung in Mrtelgruppen (DIN V 18580 und DIN V 20000-412) oder
Mrtelklassen (DIN EN 998-2) erfolgt in erster Linie auf Grund der Festigkeit.
Steinrohdichteklasse (RDK):
Die Steinrohdichte wird in kg/dm angegeben und liegt i.d.R. zwischen 0,35 und 2,4
kg/m. Im Allgemeinen wird ber die RDK eine Zuordnung zur SFK gemacht.
Steindruckfestigkeitsklasse (SFK):
Die SFK wird in N/mm (MN/m) angegeben und liegt zwischen 2 und 60. bliche in
der Praxis vorkommende Festigkeiten sind 2 (Porenbeton), 6, 12 und 20.
Rezeptmauerwerk(RM):
Um die unendliche Vielfalt von Kombinationsmglichkeiten von Mrtel und Steinen zu
standardisieren, wurde ein sog. Rezeptmauerwerk eingefhrt, das die
charakteristische Druckfestigkeit fr bestimmte Kombinationen von Mrtelgruppen
und Steinfestigkeitsklassen festlegt.
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Rohdichteklassen
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zu
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Die Sicherheitsfaktoren F auf der Lastseite nach DIN EN 1990/NA sind bekannt:
Einwirkung
Gnstige
Wirkung
Ungnstige
Wirkung
Stndige Einwirkung G
z.B. Eigengewicht, Ausbau, Erddruck
Vernderliche Einwirkung Q
z.B. Wind-, Schnee-, Nutzlasten
1,0
1,35
Auergewhnliche
Bemessungssituation
1,0
0,0
1,5
1,0
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Plattenbeanspruchung:
Hauptschlich in Form von Wind oder Erddruck (Keller).
Scheibenbeanspruchung:
Vertikale Belastung hauptschlich aus Decken (Standardfall).
Horizontale Belastung hauptschlich aus Wind oder Erddruck (Auflager aus der
Plattenbeanspruchung von Querwnden) oder als Knickaussteifung von
Querwnden.
Tragende Wnde:
Tragende Wnde werden berwiegend auf Druck beansprucht und werden zum
Abtrag von vertikalen Lasten (hauptschlich aus Decken) und von horizontalen
Lasten (z.B. aus Wind oder Erddruck) herangezogen.
Nicht tragende Wnde:
Nicht tragende Wnde werden nur durch ihr Eigengewicht und direkt auf sie wirkende
Lasten (z.B. Regale, Hngeschrnke) belastet. Es ist dafr Sorge zu tragen, dass sie
(z.B. infolge von Deckendurchbiegungen) keine Last von oben erhalten!
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Aussteifende Wnde:
Aussteifende Wnde dienen der Gebudeaussteifung oder der Knickaussteifung von
Wnden ber eine Scheibenwirkung.
Auszusteifende Wnde:
Auszusteifende Wnde sind Wnde, die durch Anordnung von Querwnden besser
gegen horizontale Lasten (z.B. Erddruck) oder Knicken gesichert sind, d.h. sie sind in
der Regel 3- oder 4-seitig gehalten, was zu einer gnstigeren Berechnung z.B zu
einer Reduzierung der Knicklnge fhrt.
Da im Mauerwerksbau fast immer Geschodecken vorhanden sind, sind die Wnde
grundstzlich oben und unten (2-seitig gehalten). Das folgende Bild verdeutlicht die
Regelungen nach EC 6, wann von einer 3- bzw. 4-seitigen Halterung ausgegangen
werden kann:
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3 Bauliche Durchbildung
Der EC 6 regelt nicht nur die Berechnung von Mauerwerk unter Verwendung des
Teilsicherheitskonzepts, sondern auch die bauliche Durchbildung und die
Bauausfhrung. Es werden hier nur 3 wichtige Punkte angesprochen. Ansonsten sei
auf den EC 6 verwiesen.
Schlitze und Aussparungen:
Grundstzlich muss hier beurteilt werden, ob ein mageblicher Einfluss auf das
Tragverhalten vorliegt. Dies ist immer anzunehmen, wenn die Regeln der Norm nicht
eingehalten sind, hier auszugsweise angegeben:
Tabelle NA 19: Zulssige Gre tch,v vertikaler Schlitze und Aussparungen ohne
rechnerischen Nachweis nach DINEN1996-1-1/NA
Tabelle NA.20: Zulssige Gre tch,h horizontaler und schrger Schlitze ohne
rechnerischen Nachweis nach DINEN1996-1-1/NA
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Ringanker (Zugglieder):
Ringanker werden bei Massivdecken im Regelfall innerhalb der Decken oder kurz
darunter angeordnet und halten die tragenden Wnde zusammen. Sie bernehmen
die in der Deckenscheibe auftretenden Randzugkrfte und leiten die angreifenden
Aussteifungskrfte auf die Wandscheiben weiter.
Nach DIN 1053-1 mussten alle Auenwnde und diejenigen Innenwnde, die der
Abtragung der Aussteifungskrfte dienen, Ringanker erhalten, wenn nachstehende
Randbedingungen vorliegen. Vergleichbare Regelungen sind im Eurocode nicht
enthalten.
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Ringbalken (Biegebalken):
Ringbalken sind stets anzuordnen, wenn Horizontallasten senkrecht zur
Wandebene (z.B. aus Wind, Erddruck) einwirken und eine kontinuierliche Lagerung
am Wandkopf (z.B. durch Deckenscheiben) nicht vorhanden ist (z.B. bei
Holzbalkendecken). Gleichzeitig knnen Ringbalken auch die Funktion von
Ringankern zur Ableitung von Aussteifungskrften bernehmen. Ringbalken sind
berwiegend auf Biegung und weniger auf Zug beansprucht.
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Die folgenden Beispiele fr die Lastermittlung auf Wnde oder Unterzge unter
Decken verdeutlicht diese Vorgehensweise:
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Fr den Standardfall von rechteckigen Deckenfeldern kann die Aufteilung direkt aus
der folgenden Zusammenstellung abgelesen werden:
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Schiefstellung :
1
100 htot
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5 Rumliche Stabilitt
Nach EC 6 mssen alle horizontalen Lasten (Wind, Erddruck, Erdbeben, H-Lasten
aus Schiefstellung) sicher in den Baugrund abgleitet werden. Wenn Gebude auf
Grund ihrer Gre durch Fugen unterteilt sind, dann muss jeder Gebudeteil fr sich
betrachtet werden. Mauerwerksbauten mit blichen Abmessungen besitzen im
Normalfall eine Vielzahl von aussteifenden Wandscheiben, weswegen in solchen
Fllen auf einen Nachweis verzichtet werden kann, wenn die folgenden Bedingungen
eingehalten sind:
Die Decke wirkt wie eine steife Scheibe. Ersatzweise knnen statisch
nachgewiesene Ringbalken angeordnet werden.
Alle tragenden und aussteifenden Wnde sind mit der Decke kraftschlssig
verbunden (z.B. per Reibung bei einer Stahlbetondecke oder mit Zugankern
bei einer Holzbalkendecke).
Es ist offensichtlich, dass die vorhandenen Lngs- und Querwnde
ausreichend sind und ohne grere Schwchungen und Versprnge bis zu
den Fundamenten durchgehen.
htot
Nk
0,6 fr n 4 bzw.
EI
htot
Nk
0,2 0,1 n fr n 4
EI
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Die Dicke der Mrtelfuge hat daher einen signifikanten Einfluss auf die
Gesamttragfhigkeit des Mauerwerks. Dies kann man an den angegebenen
Festigkeiten erkennen: Bei gleicher SFK erzielt man mit Dnnbettmrtel eine
wesentlich hhere Tragfhigkeit des Mauerwerks wie mit Normalmrtel.
Falls bei einer Zulassung noch keine neuen Werte fk vorliegen, kann eine
f k Gl 0 3,14 0
Umrechnung aus den alten 0-Werten erfolgen:
Dauerstandsfaktor = 0,85
Globaler Sicherheitsfaktor Gl = 2,0
Umrechnung von hef/d = 10 auf hef/d = 0: = 4/3
Die im Folgenden angegebenen Festigkeiten sind im Vergleich zu DIN EN 1996-1-1
vereinfacht ermittelte Werte.
Bei Langzeitwirkungen ist der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Mauerwerks
fd ber den Dauerstandsfaktor abzumindern. Fr eine dauernde Beanspruchung
infolge von Eigengewicht, Schnee- und Verkehrslasten gilt = 0,85; fr kurzzeitige
Beanspruchungsarten darf = 1,0 gesetzt werden.
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6.2 Schubfestigkeit
Die Schubfestigkeit f vk min f vlt1 ; f vlt 2 ist eine wichtige Gre fr die Beurteilung der
Querkrafttragfhigkeit von Mauerwerk, die insbes. beim Standsicherheitsnachweis
von Aussteifungswnden und Kellerwnden zum Tragen kommt.
6.2.1 Scheibenschub
Die Schubfestigkeit von Mauerwerk unter Scheibenbeanspruchung ergibt sich aus
der maximalen Tragfhigkeit der Steine oder der Lagerfuge, wobei unterschiedliche
Versagensmechanismen (Reibungsversagen, Steinzugversagen sowie ggf.
Schubdruckversagen und Fugenversagen durch Kippen der Einzelsteine) zu
bercksichtigen sind.
Die Schubfestigkeit unter Scheibenbeanspruchung bestimmt sich bei Reibungs- oder
Steinzugversagen an dem von Mann/Mller entwickelten Versagensmodell aus dem
Gleichgewicht an einem Einzelstein. Eine bertragung von Schubspannungen ber
die Stofuge wird hierbei aus Sicherheitsgrnden ausgeschlossen:
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f vlt1 f vk 0 0,4 Dd
Steinzugversagen:
Dd
f bt ,cal
fst
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Dd
Dd N Ed A
A t l c ,lin
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e
3
1 2 w l l
berdrckte Wandlnge
2
l
ew M Ed N Ed
Exzentrizitt in Wandlngsrichtung
M Ed
Bemessungswert des Momentes in Wandlngsrichtung.
im Regelfall ist die minimale Einwirkung magebend.
N Ed 1,0 N gk
l c ,lin
Bei Ansatz der Haftscherfestigkeit fvk0 ist bei rechnerisch gerissenen Querschnitten
zustzlich ein Randdehnungsnachweis zu fhren.
6.2.2 Plattenschub
Bei Plattenschubbeanspruchung ist im Normalfall nicht mit einem Versagen der
Steine (weder auf Zug noch auf Druck) zu rechnen. Allein magebend ist hier das
Reibungsversagen in der Lagerfuge. Da auerdem keine ungleichmig verteilten
Spannungen in der Lagerfuge auftreten, kann mit dem normalen Reibungsbeiwert
von = 0,6 in der Lagerfuge gerechnet werden.
Somit ergibt sich fr den Nachweis bei Plattenschub (sowohl im vereinfachten wie
auch im genaueren Verfahren) die folgende Festigkeit:
Reibungsversagen bei vermrtelten Stofugen:
f vlt1 f vk 0 0,6 Dd
f vlt1
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2
f vk 0 0,6 Dd
3
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6.3 Zugfestigkeit
6.3.1 Biegezugfestigkeit
f xk 2 f vk 0 0,6 Dd
l0l
hu
l0l
f xk 2, max min0,5 f bt ,cal ;0,7 N mm 2
hu
berbindema
Steinhhe
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6.4 Verformungseigenschaften
Zur Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit von Mauerwerksbauten werden die
Verformungseigenschaften
von
Mauerwerk
bentigt.
Auf
Grund
von
unterschiedlichen Feuchte-, Last- und Temperatureigenschaften kann es zu
unerwnschten Rissen infolge von Zwangbeanspruchung kommen, welche im
Normalfall als unkritisch fr die Standsicherheit angesehen werden knnen. Die
Gebrauchstauglichkeit und das optische Erscheinungsbild jedoch knnen dadurch
negativ beeinflusst werden.
In den folgenden Tabellen sind die wesentlichen Kennwerte zusammengestellt:
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oder
Schwinden
und
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7.1 Anwendungsvoraussetzungen
Die Anwendungsgrenzen nach der folgenden Tabelle sind einzuhalten.
Die Gebudehhe ber Gelnde muss hm <= 20 m sein. Diese Einschrnkung ist
erforderlich, um im Normalfall auf genauere Nachweise zur Gebudeaussteifung
verzichten zu knnen. Als Gebudehhe darf bei geneigten Dchern das Mittel von
First- und Traufhhe gelten.
Die Sttzweite der Decke muss lf <= 6,0 m sein, sofern die Biegemomente aus dem
Deckendrehwinkel nicht durch konstruktive Manahmen, z.B. Zentrierleisten,
begrenzt werden. Bei greren Sttzweiten treten infolge der Einspannung der
Decken in die Wnde erhhte Kantenpressungen gegenber einer zentrischen
Belastung auf, die ber die zulssigen Spannungen nicht mehr abgedeckt sind. Bei
zweiachsig gespannten Decken ist fr die Lnge lf die krzere der beiden
Sttzweiten anzusetzen.
Das berbindema lol nach DIN EN 1996-2 muss mindestens 0,4hu und mindestens
45 mm betragen. Nur bei Elementmauerwerk darf das berbindema lol auch 0,2hu,
mindestens aber 125 mm betragen.
Die Deckenauflagertiefe a muss mindestens die halbe Wanddicke (t/2), jedoch
mehr als 100 mm betragen. Bei einer Wanddicke t 365 mm darf die
Mindestdeckenauflagertiefe auf 0,45t reduziert werden.
Fr die maximale Wandschlankheit gilt: 27.
Freistehende Wnde sind mit dem genaueren Verfahren nach DIN EN 1996-1-1/NA
nachzuweisen.
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hef
t
21
= 0,70 fr 10
= 0,50 fr 10 < 18
= 0,36 fr 18 < 21
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1 1 3
Dachdecke:
lf
a
t
lf
6
0,9
a
t
lf
5
0,9
a
t
hef
t
27
a
2 0,85 0,0011 2
t
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Knicklngenbeiwert 2
0,75
0,9
1,0
t 17,5 cm
17,5 cm < t 25 cm
t > 25 cm
Ein Wert 2 < 1,0 darf nur dann angesetzt werden, wenn die folgenden Auflagertiefen
a eingehalten sind:
Wanddicke t (cm)
Mindestauflagertiefe a
a=t
a 17,5 cm
t < 24
t 24
Bild NA.2: Darstellung der Gren b' und b fr drei- und vierseitig gehaltene Wnde
1: gehaltene Wand 2: aussteifende Wand
Ist b > 30t bei vierseitig gehaltenen Wnden, bzw. b > 15t bei dreiseitig gehaltenen
Wnden, so darf keine seitliche Halterung angesetzt werden. Diese Wnde sind wie
zweiseitig gehaltene Wnde zu behandeln. Hierbei ist t die Dicke der gehaltenen
Wand. Ist die Wand im Bereich des mittleren Drittels der Wandhhe durch vertikale
Schlitze oder Aussparungen geschwcht, so ist fr t die Restwanddicke einzusetzen
oder ein freier Rand anzunehmen. Unabhngig von der Lage eines vertikalen
Schlitzes oder einer Aussparung ist an ihrer Stelle ein freier Rand anzunehmen,
wenn die Restwanddicke kleiner als die halbe Wanddicke oder kleiner als 115 mm
ist.
2-seitig gehaltene Wand:
hef 2 h
hef
2 h
2 h
1 3
3 b
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0,3 h
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h 4 b :
hef
2 hs
1 4 2
b
b
hef 4
h 4 b :
2
b = Abstand der Wandmitten der aussteifenden Wnde
Bei zentrischer Belastung ist in der Regel die Wandmitte (Knicken) oder der Wandfu
(Regelbemessung) magebend. Vernachlssigt man die geringe Zunahme der
Normalkraft infolge des Wandeigengewichts von der Mitte bis zum Wandfu, dann
kann man den Nachweis prinzipiell am Wandfu fhren:
Nachweis vereinfacht am Wandfu:
N Ed N Rd min 1 , 2 A f d
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N Ed , min
e h he 2
(kN/m)
N Ed , max
t fd
(kN/m)
3
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N Edc N Rdc Ab f d
Nachweis:
(6.9) (6.10)
A
a
a
1 0,3 1 1,5 1,1 b 1,0 1,25 1 1,5
h
A
2h
ef
(6.11)
Aef
l efm
die wirksame Basis des Trapezes, unter dem sich die Last ausbreitet, ermittelt
Ab
Aef
a1
hc
Ab
NCI: Die Gleichung (6.11) gilt nur fr Vollsteine und Lochsteine mit a1 > 3l1.
Ansonsten ist die Lsung nach NA zu benutzen (siehe unten).
Die Lastausmitte, gemessen von der Schwerachse der Wand, sollte nicht grer als
t/4 sein (siehe Bild 6.2).
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2) Schnitt
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der
der
den
ihre
Nach EC6 darf bei eingehaltenem berbindema von >= 0,4h ein
Lastausbreitungswinkel von = 60 angesetzt werden. Bei reduziertem
berbindema sind unter Umstnden (vgl. Zulassung) grere Winkel anzusetzen!
Wenn die Einzellast ber einen geeigneten Verteilungsbalken mit ausreichender
Steifigkeit und einer Breite gleich der Dicke der Wand t, einer Hhe > 200 mm und
einer Lnge grer als dem Dreifachen der Auflagerlnge der Last eingetragen wird,
sollte die Bemessungsdruckspannung unter der belasteten Flche den Wert 1,5fd
nicht berschreiten.
(NCI)(NA.8) Deutsche Ergnzung
Fr Lochsteine gilt bei einer randnahen Einzellast (a1 3l1) folgende Regelung:
Ein erhhter Wert von kann mit der Gleichung (NA.17) berechnet werden, wenn die
folgenden Bedingungen nach Bild NA.2 eingehalten sind:
Belastungsflche Ab 2t;
Ausmitte e des Schwerpunktes der Teilflche Ab: e < t/6.
Erhhungsfaktor : 1,0 0,1 a1 l1 1,5
(NA.17)
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9 Literatur
Eine Umfangreiche Sammlung von Fachbeitrgen zum Thema Mauerwerk zu allen
denkbaren Themen kann unter den folgenden Links gefunden werden:
www.kalksandstein.de
www.poroton.de
www.ziegel.de
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