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Singular Plural
Nominativ das Werk die Werke
Genitiv des Werks
des Werkes
der Werke
Dativ dem Werk
dem Werke
den Werken
Akkusativ das Werk die Werke
 
[3] VW-Werk

Worttrennung:

Werk, Plural: Wer·ke

Aussprache:

IPA: [vɛʁk]
Hörbeispiele:   Werk (Info)
Reime: -ɛʁk

Bedeutungen:

[1] die Tätigkeit des Arbeitens an einer (umfangreichen) Sache
[2] (größere) Schöpfung eines Künstlers oder Kreativen
[3] Betriebsstätte, an der Produkte industriell hergestellt oder bearbeitet werden
[4] Getriebe, Mechanismus oder System einer Maschine
[5] Ergebnis einer Produktion

Herkunft:

althochdeutsch werc → gmh "Ergebnis, Tätigkeit", mittelhochdeutsch werch → goh auch "zu bearbeitendes Material, Werkzeug", geht, ebenso wie griechisch ἔργον (érgon) → el "Arbeit, Tat, Werk" (anzunehmen ist Existenz von mykenisch *Ϝὲργον (wèrgon) → gmy), auf anzunehmendes indoeuropäisches *uerg → ine, *ureg → ine "tun, wirken" (vergleiche Werg, urgieren) zurück; die Bedeutung von "Betriebsstätte, Fabrik" entwickelt sich erst im 17. Jahrhundert; das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1, 2] Arbeit
[2] Artefakt, Kreation, Kunstwerk, Opus, Schöpfung
[3] Betriebsstätte, Fabrik, Produktionsstätte
[4] Getriebe, Mechanismus, System
[5] Kram, Produkt, Zeug

Verkleinerungsformen:

Werkchen, Werklein

Oberbegriffe:

[1] Handeln, Tätigkeit
[2] Kunst
[3] Produktion
[4] Maschine, Maschinenteil
[5] Gegenstand, Ding

Unterbegriffe:

Fehwerk, Gaukelwerk, Liebeswerk, Maulwerk, Mundwerk, Packwerk, Risswerk, Verteidigungswerk
[1] Berufsbildungswerk, Erlösungswerk, Friedenswerk, Gemeinschaftswerk, Gemeinwerk, Gewerk, Handwerk, Propagandawerk, Reformwerk, veraltet: Scharwerk, Studentenwerk, Studierendenwerk, Tagewerk/Tagwerk, Versöhnungswerk, Weidwerk/Waidwerk
[1, 2] Afterwerk
[2] Alterswerk, Bachwerk, Bemalung, Bild, Bildband, Bildhauerwerk, Bildwerk, Buch, Bühnenwerk, Büste, Dekoration, Dichterwerk, Drama, Einzelwerk, Erstlingswerk, Figur, Filmwerk, Fortsetzungswerk, Foto/Fotografie, Fresko, Frühwerk, Gemälde, Gesamtwerk, Geschichtswerk, Grundlagenwerk, Hochspannwerk, Holzschnitt, Jahrhundertwerk, Jugendwerk, Kantatenwerk, Komödie, Kunstwerk, Lebenswerk, Literaturwerk, Lustspiel, Machwerk, Meisterwerk, Mosaik, Monument, Musical, Musikstück, Musikwerk, Nebenwerk, Oper, Operette, Oratorium, Orchesterwerk, Orgelwerk, Ornament, Plastik, Prosawerk, Rollwerk, Roman, Romanwerk, Sammelwerk, Schwellwerk, Skulptur, Spätwerk, Spielwerk, Sprachwerk, Stabwerk, Stalaktitwerk, Standardwerk, Statue, Theaterstück, Vokalwerk, Vorgängerwerk
[2] übertragen: Astwerk, Blätterwerk/Blattwerk, Buschwerk, Knorpelwerk, Maßwerk, Laubwerk, Muschelwerk, Rankenwerk,
[2, 3] Stanzwerk
[2–4] Hauptwerk
[3] Audi-Werk, Ausbesserungswerk, Bergwerk, Betonwerk, Betriebswerk, Blasstahlwerk, Blechwalzwerk, Blockwerk, Chemiewerk, Elektrizitätswerk (E-Werk), Eisenhüttenwerk, Eisenwerk, Emaillierwerk, Farbwerk, Fachwerk, Fahrwerk, Federwerk, Flüchtlingshilfswerk, Gaswerk, Glaswerk, Hammerwerk, Heizwerk (→ Heizkraftwerk), Herstellerwerk, Hilfswerk, Hüttenwerk, Hydrierwerk, Industriewerk, Kaliwerk, Kaltwalzwerk, Kieswerk, Kläranlage, Klärwerk, Kopierwerk, Kraftfahrzeugwerk, Kraftwerk, Lieferwerk, Mittelwerk, Möbelwerk, Porzellanwerk, Rohrwerk, Sägewerk, Saline, Salzwerk, Schmelzwerk, Sechstagewerk, Seilwerk, Stadtwerk, Stahlwerk, Stauwerk, Steinwerk, Trafowerk/Transformatorenwerk/Transformatorwerk, Überlandwerk, Umspannwerk, Volkswagenwerk/VW-Werk, Vorwerk, Walzenwerk/Walzwerk, Warmblechwalzwerk, Wasserwerk, Zählwerk, Zementwerk, Zweigwerk
[3, 4] Schiffshebewerk, Schöpfwerk
[3, 5] Zuckerwerk
[4] Abspannwerk, Becherwerk, Echowerk, Eimerwerk, Fahrwerk, Farbwerk, Federwerk, Flötenwerk, Förderwerk, Fuhrwerk, Gangwerk, Gehwerk, Göpelwerk, Gradierwerk, Hebewerk, Hemmwerk, Laufwerk, Läutewerk/Läutwerk, Leitwerk, Mahlwerk, Maschinenwerk, Messwerk, Mühlwerk, Netzwerk, Pochwerk, Presswerk, Pumpwerk, Räderwerk, Radwerk, Rechenwerk, Regelwerk, Regierwerk, Rührwerk, Schaltwerk, Schlagwerk, Schnarrwerk, Schnitzelwerk, Segelwerk, Speicherwerk, Sprungwerk, Stellwerk, Takelwerk, Tretwerk, Triebwerk, Uhrwerk, Zählwerk
[4, 5] Druckwerk
[5] Auftragswerk, Backwerk, Balkenwerk, Bauwerk, Befestigungswerk, Beiwerk, Blendwerk, Bollwerk, Bossenwerk, Bundwerk, Einigungswerk, Fachwerk, Fehwerk, Festungswerk, Feuerwerk, Flechtwerk, Flitterwerk, Gitterwerk, Gotteswerk, Grauwerk, Grottenwerk, Hängewerk, Haufwerk/Hauwerk, Kartenwerk, Knüpfwerk, Kräuterwerk, Lehrwerk, Mauerwerk, Menschenwerk, Nachschlagewerk/Nachschlagwerk, Naschwerk, Pelzwerk, Pfahlwerk, Pfeifenwerk, Prachtwerk, Quellenwerk, Räucherwerk, Rauchwerk, Riegelwerk, Riemenwerk, Rippenwerk, Schanzwerk, Schleckwerk, Schnitzwerk, Schuhwerk, Spangenwerk, Sprengwerk, Stockwerk, Strauchwerk, Strebewerk, Stückwerk, Tafelwerk, Tauwerk, Teufelswerk, Tragwerk (→ Eisentragwerk), Vernichtungswerk, Vertragswerk, Wunderwerk, Wurzelwerk, Zerstörungswerk
[?] Bohrwerk

Beispiele:

[1] Frisch ans Werk!
[1, 2] „Ja stand das Werk just in der Ferse Beugung, wo / der Kundigste, ob vielem Zählen, selber pfuscht.“[2] (Ironisch über das „Werk“ eines gestrickten Strumpfes)
[2] Dieses Bild ist das letzte Werk des Meisters.
[2] „Alte Legenden berichten indes, dass seinem Werk der Segen von oben fehlte.“[3]
[2] Berthold hat die komplette Ausgabe von Schillers Werken im Bücherregal stehen.
[2] „Sämtliche Glossen stammen aus der Entstehungszeit dieser Werke und werden seit jeher in den meisten Abschriften und Drucken mit aufgeführt.“[4]
[2] „Mit diesen Worten nutzt Jünger, auf Selbststilisierung bedacht, im Vorwort der ersten Gesamtausgabe seiner Werke 1965 weit ausholend die astrologischen Gegebenheiten seiner Geburt zur Charakteristik der eigenen Person.“[5]
[2] „Recht befriedigt mit meinem kleinen Werk ging ich zum Kardinal, gab es ihm und sagte, ich zweifelte daran, daß er sich als Verfasser eines Machwerks ausgeben wolle, das allzu schülerhaft wirke.“[6]
[3] Die Schornsteine des Werkes ließen nachts den meisten Rauch ab.
[3] Die Firma eröffnet ein neues Werk in Klein Zschutzschnitz.
[4] Das Werk der Uhr war jahrzehntelang keiner Reinigung unterzogen worden.
[4] Beim Transport ist das Werk der Uhr kaputtgegangen.
[5] Werklieferungsvertrag ist ein Vertrag, in dem sich ein Unternehmen verpflichtet, das Werk aus einem von ihm zu beschaffenden Stoff herzustellen.
[5] Sie nennen es Werk – ich nenne es Pamphlet.
[5] „Eines der ersten jiddischen Werke der osteuropäischen Haskala war denn auch ein Gesundheitsratgeber.“[7]

Redewendungen:

etwas ins Werk setzen

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] gesammelte Werke, ein Werk vollenden

Wortbildungen:

Siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Werk
Adjektive/Adverbien: werktreu, werkeigen, werkgeprüft, werkgetreu, werklich, werkseigen, werkseitig, werksgeprüft, werksgerecht, werktätig
Substantive: Werkanalyse, Werkangehörige, Werkanlage, Werkarbeit, Werkarzt, Werkausgabe, Werkbahn, Werkbank, Werkbestand, Werkbestandteil, Werkbibliothek, Werkbücherei, Werkbus, Werkelf, Werkessen, Werkeverzeichnis, Werkfahrer, Werkfassung, Werkferien, Werkfeuerwehr, Werkfürsorge, Werkgang, Werkgarantie, Werkgelände, Werkgerechtigkeit, Werkhalle, Werkkindergarten, Werkküche, Werklehre, Werklehrer, Werkleiter/Werksleiter, Werkleitung, Werkleute, Werklieferungsvertrag, Werkmannschaft, Werkmeister, Werksangehörige, Werksanlage, Werksarzt, Werksbibliothek, Werksbücherei, Werkschaffung, Werkschau, Werkschef, Werkschule, Werkschutz, Werksdirektor, Werkseingang, Werkseinstellung, Werkself, Werksfahrer, Werksferien, Werksfeuerwehr, Werksfürsorge, Werksgarantie, Werksgelände, Werkshalle, Werksiedlung, Werksleitung, Werksmann, Werkspionage, Werksstilllegung, Werkstatt, Werkstein, Werkstoff, Werkstor, Werkswohnung, Werkszeitschrift, Werkszeitung, Werktag, Werktor, Werktreue, Werkunterricht, Werkverkehr, Werkvertrag, Werkverzeichnis, Werkwohnung, Werkzeitschrift, Werkzeitung, Werkzeug, verwandt: Wirkung
Verben: werkeln, werken, verwandt: wirken

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5, „Werk“, S. 1172.
[2–5] Wikipedia-Artikel „Werk
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Werk
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWerk
[1–4] The Free Dictionary „Werk

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1558
  2. Ludwig Tieck, Däumchen, in: Phantasus, 2.Teil, Seite 510, als Scan bei Wikisource
  3. Simon Benne: Bagger im Gotteshaus. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 294, 15. Dezember 2012, Seite 4.
  4. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 31.
  5. Thomas Amos: Ernst Jünger. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50715-1, Seite 12.
  6. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 353.
  7. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 97.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Wert
Homophone: Werg