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Singular Plural
Nominativ die Beziehung die Beziehungen
Genitiv der Beziehung der Beziehungen
Dativ der Beziehung den Beziehungen
Akkusativ die Beziehung die Beziehungen

Worttrennung:

Be·zie·hung, Plural: Be·zie·hun·gen

Aussprache:

IPA: [bəˈt͡siːʊŋ]
Hörbeispiele:   Beziehung (Info)
Reime: -iːʊŋ

Bedeutungen:

[1] Verhältnis, in dem Menschen oder Organisationen zueinander stehen
[2] wechselseitiges Verhältnis zwischen beliebigen Objekten
[3] Partnerschaft zwischen zwei Menschen

Herkunft:

Ableitung des Substantivs zum Stamm des Verbs beziehen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Synonyme:

[1–3] Relation, Verhältnis
[1, 2] Verbindung
[2] Bezug, Kontext, Zusammenhang
[3] Partnerschaft

Sinnverwandte Wörter:

[1] Affinität
[3] Bindung, Bündnis, Liebschaft

Unterbegriffe:

[1] Blickbeziehung, EU-Türkei-Beziehung, Familienbeziehung, Geschäftsbeziehung, Handelsbeziehung, Personenbeziehung, Verwandtschaftsbeziehung, Wirtschaftsbeziehung
[2] Bedeutungsbeziehung, Wechselbeziehung
[2] Informatik: 1:1-Beziehung, 1:n-Beziehung, n:1-Beziehung, n:m-Beziehung
[3] Ehe, Fernbeziehung, Liebesbeziehung, Paarbeziehung, Wochenendbeziehung, Zweierbeziehung

Beispiele:

[1] Er hat eine gestörte Beziehung zu seinem Vater.
[1] „John Hammond hat Beziehungen zu den wichtigen Plattenfirmen und verwendet seinen Einfluss darauf, Karrieren zu lancieren.“[1]
[1] „Das reicht aus, um eine ruhige, ausgeglichene Beziehung unmöglich zu machen.“[2]
[1] „Endlich rückte die private Beziehung von Mensch zu Mensch in den Mittelpunkt des Fernsehprogramms.“[3]
[1] „Als Jackie ein Teenager geworden war, veränderte sich die Beziehung zu ihrem Vater ein klein wenig.“[4]
[1] Zwischen Europa und Amerika bestehen enge wirtschaftliche Beziehungen.
[2] In diesem Bild aus den frühen Jahren seiner Schaffenszeit stehen Licht und Bedeutung in einer engen Beziehung.
[2] „Vielleicht würde einmal das Ergebnis daraus für einen geringen Kreis von Zünftlern interessant sein – aber diese Beschäftigung stand in keiner echten Beziehung zu dem unmittelbaren Geschehen der Wirklichkeit.“[5]
[3] Sie führen eine glückliche Beziehung.
[3] „Zu den Gründen für die zahlreichen Beziehungen von einheimischen Frauen mit gegnerischen Kriegsgefangenen gehörte, dass es nur noch wenige andere Freizeitbeschäftigungen gab.“[6]
[3] „Remarque fühlt sich häufig in diesen Beziehungen gedemütigt und kann doch nicht loslassen, bleibt Jahre an seine Partnerinnen gefesselt.“[7]
[3] „Die Beziehung wurde für die Ehefrau Erna offenbar, als ihr Mann im Sommer 1922 aus dem Hause floh und sich in einer Pension nahe dem Schlachtensee einmietete.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine enge / gute / schlechte Beziehung; Beziehungen haben (  Audio (Info)) (= Kontakte zu den verantwortlichen Personen haben); seine Beziehungen spielen lassen (= seine Kontakte zu den Verantwortlichen nutzen, um die eigenen Interessen durchzusetzen); eine Beziehung knüpfen (= eine Beziehung aufbauen) / pflegen
[3] eine feste (= dauerhafte) Beziehung (  Audio (Info)); intime Beziehung (  Audio (Info)); eine offene Beziehung (  Audio (Info)) (= eine Liebesbeziehung, in der andere Sexualpartner toleriert werden); voreheliche Beziehung (  Audio (Info)), eine Beziehung mit jemandem haben (  Audio (Info)); in einer Beziehung sein

Wortbildungen:

Adjektive: beziehungslos, beziehungsweise
Substantive: Beziehungsgeflecht, Beziehungsgefüge, Beziehungswort

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Beziehung
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Beziehung
[1, 2] Goethe-Wörterbuch „Beziehung
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Beziehung
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBeziehung

Quellen:

  1. Noël Balen: Billie Holiday. Die Seele des Blues. Scherz, Bern 2002 (französisches Original 2000), ISBN -, Seite 25.
  2. Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004 (übersetzt von Dirk van Gunsteren), ISBN 3-499-23650-8, Seite 84. Englisches Original 2001.
  3. Loriot (Verfasser); Susanne von Bülow, Peter Geyer, OA Krimmel (Herausgeber): Der ganz offene Brief. Hoffmann und Campe, Hamburg 2014, ISBN 978-3-455-40514-9, Seite 253.
  4. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 114. Englisches Original 1970.
  5. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 147. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
  6. Sven Felix Kellerhoff: Heimatfront. Der Untergang der heilen Welt - Deutschland im Ersten Weltkrieg. Quadriga, Köln 2014, ISBN 978-3-86995-064-8, Seite 184.
  7. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 193.
  8. Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 178.