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Issel (Fluss)

rechter Zufluss und Namensgeber der Gelderschen IJssel
(Weitergeleitet von Oude IJssel)

Die Issel ist ein 81,5 km[3] langer Fluss, der in Raesfeld, Nordrhein-Westfalen, entspringt und in Doesburg in der niederländischen Provinz Gelderland als Oude IJssel in die IJssel (Geldersche IJssel) mündet.

Issel
Oude IJssel
Isselquelle bei Raesfeld

Isselquelle bei Raesfeld

Daten
Gewässerkennzahl DE: 928
Lage Deutschland

Niederlande

Flusssystem Rhein
Abfluss über IJssel → IJsselmeer → Nordsee
Flussgebietseinheit IJssel
Quelle nahe Raesfeld; Kreis Borken (D)
51° 47′ 41″ N, 6° 49′ 50″ O
Quellhöhe 55,5 m ü. NHN[1]
Mündung bei Doesburg; Gelderland (NL)
in die IJssel (Geldersche IJssel)Koordinaten: 52° 0′ 35″ N, 6° 7′ 44″ O
52° 0′ 35″ N, 6° 7′ 44″ O
Mündungshöhe 6,7 m NAP[2]
Höhenunterschied 48,84 m
Sohlgefälle 0,6 ‰
Länge 81,5 km[3] 
– Deutschland: 55 km[1]
– Niederlande: 26,5 km
Einzugsgebiet 1208 km²[1] 
– Deutschland: 360,88 km²[1]
– Niederlande: 847,12 km²[4]
Abfluss am Pegel Doesburg[5]
AEo: 1200 km²
MQ
Mq
9,44 m³/s
7,9 l/(s km²)
Oude IJssel in Engbergen, in der Gemeinde Oude IJsselstreek
Oude IJssel bei Doetinchem

Flussname

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In Deutschland tragen die Flussabschnitte mehrere Namen: Von der Quelle bis zur sogenannten Möllmannsbrücke wird der Fluss als Westfälische Issel bezeichnet. Von dort bis zur Bärenschleuse im Weseler Ortsteil Lackhausen heißt er Obere Issel. Die Mittlere Issel reicht von dort bis zur Einmündung der Kleinen Issel.[6] Der folgende Flusslauf bis zur niederländischen Grenze wird als Untere Issel bezeichnet. Diese Abschnitte mit den jeweiligen Überflutungsgebieten werden von Wasser- und Bodenverbänden verwaltet, die für den Hochwasserschutz zuständig sind.

In den Niederlanden wird der Fluss durchweg als Oude IJssel bezeichnet.

Geographie

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Die Issel entspringt im Kreis Borken im Nordwesten des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland. Ihre Quelle liegt südlich von Borken im dünn besiedelten Nordteil des Gemeindegebiets von Raesfeld auf 55,54 m ü. NHN.[1]

Zunächst fließt die Issel durch Wiesen und Felder in südwestlicher Richtung durch die flachwellige Landschaft des Naturparks bis nahe Wesel im Kreis Wesel, um noch vor der Ortschaft an der Bärenschleuse fast rechtwinklig auf die Fließrichtung des Grabens entlang der Drevenacker Landwehr nach Nordwesten abzuknicken. Durch Hamminkeln, wonach sie den Kreis Wesel verlässt, Isselburg und Anholt, die beide im Kreis Borken liegen, erreicht sie die niederländische Grenze bei Gendringen und bildet hier auf einem kurzen Abschnitt den Grenzfluss. In den Niederlanden durchfließt sie die Gemeinden Oude IJsselstreek und Doetinchem und mündet bei Doesburg auf 6,7 m ü. NHN[5] in die IJssel. Die IJssel entstand als Flussbifurkation (Abzweig) vom Pannerdens-Kanal, der den Rijn (Rhein) mit dem Nederrijn verbindet.

Einzugsgebiet und Länge

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Bis zur deutsch-niederländischen Grenze ist das Einzugsgebiet der Issel 360,88 km²[1] groß, und bis dorthin ist der deutsche Abschnitt des Flusses etwa 55 km[1] lang. Das Einzugsgebiet der sich jenseits der Grenze anschließenden Oude IJssel hat bis zur in Doesburg liegenden Mündung in die IJssel 847,12 km²[4] Fläche, und der niederländische Teil des Flusses ist 26,5 km lang. Von der Isselquelle bis zur Mündung der Oude IJssel ist das Einzugsgebiet insgesamt 1208 km²[1] groß, und der Fluss ist komplett 81,5 km[3] lang. Die Gesamtfließstrecke der Issel und, ab Doesburg, der IJssel bis zur Mündung in das Ketelmeer ist 178 km[1] lang (anderen Angaben zufolge 177,8 km[7]), und dieser Flusslauf hat ein 4269,645 km²[7] großes Einzugsgebiet.

Das oberirdische Einzugsgebiet der Issel entspricht nicht immer dem hydrologisch wirksamen, da im westlichen Einzugsgebiet der Grundwasserstrom teilweise quer zur Issel zum Rhein hin gerichtet ist. Dadurch verliert der Fluss an mittlerer Wasserführung.[1]

Nebenflüsse

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In Deutschland fließen die Drevenacker Landwehr, die Kleine Issel und der Wolfstrang der Issel zu. In den Niederlanden sind dies der Aa-Strang (Unterlauf der Bocholter Aa) sowie Sloerstrank, Akkermansbeek, Bielheimerbeek, Waalse Water und Hoge Leiding. Davon ist der bedeutendste Nebenfluss die Bocholter Aa, die der Issel in den Niederlanden bei Ulft, Gemeinde Oude IJsselstreek, als Aa-Strang zufließt. Diese hat ein größeres Einzugsgebiet als die Issel (536 km² gegenüber 360,88 km²) und führt deutlich mehr Wasser als diese (6,0 m³/s gegenüber 3,0 m³/s am Mündungspunkt[8]). Dennoch wird der Fluss stromabwärts weiterhin als Oude IJssel bezeichnet.

Die Issel/Oude IJssel fließt weiter nach Nordwesten und markiert den Verlauf des Isselbruchs, einer ehemaligen Stromrinne des Rheins oder der Lippe.

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten

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Otto-Pankok-Museum in Hünxe-Drevenack
 
DRU Cultuurfabriek in Ulft mit dem Schornstein De Fakkel
 
Das Humberghaus in Dingden

Der Fluss bildet die Sprachgrenze zwischen dem niederrheinischen (kleverländischen, Süden) und westniederdeutschen (westmünsterländischen) Sprachgebiet, damit die Grenze zwischen dem Niedersächsischen und dem Niederfränkischen. Historisch lag hier eine Grenze zwischen den Sachsen (später Westfalen) und dem Fränkischen Reich (danach Lotharingien, später Rheinland). Die Herrscher, die über diese Gebiete verfügten, führten gegeneinander Kriege. Auch im Achtzigjährigen Krieg der Niederländer gegen Spanien war das Gebiet von Kriegshandlungen betroffen.

Dem Flusslauf entlang gibt es an Sehenswürdigkeiten:

  • Schloss Raesfeld mit Gartenanlagen. Das Schloss beherbergt die Akademie des Handwerks als Weiterbildungseinrichtung zum Denkmalschutz. Auf dem Schlossgelände besteht ein Informations- und Besucherzentrum.
  • Im Dorf Erle, einem Gemeindeteil von Raesfeld, steht das Naturdenkmal Femeiche, deren Alter auf bis über 1.500 Jahre geschätzt wird.
  • Klosterkirche in Hamminkeln-Marienthal. Das Kloster ist eine Gründung von 1258, die Klosterkirche wurde ab 1345 gebaut. Seit 1986 leben hier wieder Brüder vom Karmeliterorden.
  • Haus Esselt mit Otto-Pankok-Museum in Hünxe-Drevenack
  • Die Bärenschleuse in Wesel-Lackhausen. Von hier aus wurden ab dem frühen 17. Jahrhundert über den Esselgraben die Festungsgräben der Stadt Wesel geflutet.
  • Arboretum „Grenzenlust“, eine Sammlung an Bäumen, Sträuchern und Stauden vielfach auch seltener Arten aus heimischen und fernen Naturbereichen an den Grenzen von Hamminkeln, Brünen und Wesel. Mit seinen denkmalgeschützten Gebäuden und Strukturen aus dem frühen 18. Jahrhundert wie Alleen, Fischteichen und Wegen liegt es in einem 8 Hektar großen Park.[9]
  • Gut Bossigt im Weseler Ortsteil Lackhausen, Geburtshaus von Konrad Duden. Das Haus dient als Tagungshotel
  • Humberghaus in Dingden, ein Museum zu einer ehemaligen Familie von Landjuden, mit authentischen Räumen und Objekten und mit der Geschichte von heutigen Nachfahren in Kanada
  • Schloss Ringenberg bei Hamminkeln. Seit seiner Renovierung ab 1989 dient das Schloss als Standesamt und beherbergt das Atelierzentrum der Derick-Baegert-Gesellschaft.
  • Stadt Werth
  • Die alte Stadt Anholt mit erhaltenen Wallanlagen und Stadtgräben, historischem Rathaus und der ausgemalten Pfarrkirche St. Pankratius
  • Schloss Anholt in Anholt. Die Burg der Fürsten Salm-Salm beherbergt ein Museum mit Porzellansammlung, Wandteppichen, Mobiliar und Gemälden und hat weitläufige Parkanlagen
  • Das Haus Landfort in Megchelen
  • In Megchelen das Museum De Moezeköttel, eine Notunterkunft an der Grenze D/NL nach dem II. Weltkrieg
  • DRU Cultuurfabriek in Ulft. Das ehemalige Eisenwerk wurde 2009 als Kulturzentrum neu eröffnet
  • Kasteel Keppel in Laag-Keppel

Ein als "ijsselroute" bezeichneter Radweg führt in Flussnähe von Anholt über Gendringen, Doetinchem nach Doesburg und weiter die IJssel entlang nach Zutphen. Die ijsselroute ist Teil eines grenzüberschreitenden Radwanderwegnetzes, zu dem auch aa-, berkel- und slingeroute gehören. Die Radwege bieten sechs Rundfahrten und können untereinander kombiniert werden.[10][11]

Siehe auch

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Literatur

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  • Wilhelm Busch Heinrich Kreymann: Die Issel und ihre Fischfauna: Erkundungen an einem Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen. Boss, Kleve 1994, ISBN 3-89413-998-6
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Commons: Alte Issel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b c d e f g h i j Gewässersteckbrief Issel (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), auf daten.flussgebiete.nrw.de
  2. AHN (Actueel Hoogtebestand Nederland): Viewer; abgerufen am 26. Mai 2016, auf ahn.maps.arcgis.com
  3. a b c Anmerkung zu Gewässerlängen:
    –   55,0 km (Issel; von Quelle bis zur deutsch-niederländischen Grenze); laut genanntem Einzelnachweis
    –   26,5 km (OudeIJssel; von Grenze bis Mündung in die IJssel in Doesburg)
    –   81,5 km (Länge von IJssel mit der Oude IJssel bis Doesburg); ergibt sich aus 55 + 26,5 km
    – 178,0 km (Gesamtlänge; bis zur Mündung in das Ketelmeer); ergibt sich aus 55 + 26,5 + 81,5 km
        aus 178 − 81,5 km ergeben sich für die 123 km lange IJssel ab Doesburg 96,5 km Länge
  4. a b Anmerkung zum/zu Einzugsgebiet und Teil-Einzugsgebieten (EZG):
    – 1208 km² (Gesamt-EZG von Issel und Oude IJssel bis Doesburg); laut genanntem Einzelnachweis
    –  360,88 km² (Teil-EZG der Issel; von Quelle bis zur deutsch-niederländischen Grenze); laut genanntem Einzelnachweis
    –  847,12 km² (Teil-EZG der Oude IJssel von Grenze bis Doesburg); ergibt sich aus 1208 − 360,88 km²
  5. a b GRDC-Pegeldaten der EWA-Stationen. Abgerufen am 26. Mai 2016., (European Water Archive)
  6. Die Kleine Issel entspringt in Hamminkeln an der Straße "Belenhorst" und mündet in den Hauptstrom in der Isselniederung, südlicher Bereich des Rodehorsts in Bocholt, siehe Gut Rodehorst. Sie verläuft in weiten Mäandern parallel zur Issel.
  7. a b Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2006 (Memento vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,03 MB)
  8. Gebietsabflüsse der Pegel Isselburg und Rhedebrügge bezogen auf das jeweilige oberirdische (Teil-)Einzugsgebiet
  9. Willkommen im Arboretum Grenzenlust, abgerufen am 23. August 2019
  10. Flusslandschaft Achterhoek und Westmünsterland, auf flusslandschaft.eu
  11. flusslandschaft rivierenlandschap achterhoek · westmünsterland. (PDF; 5,3 MB) Vier schöne Radtouren. Abgerufen am 3. Oktober 2012.