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Not- und Anrufkanal

(Weitergeleitet von Notfrequenz)

Als Not- und Anrufkanal bezeichnet man im Funkdienst diejenige Funkfrequenz, auf der Funkstellen zunächst miteinander Kontakt aufnehmen, um dann gegebenenfalls eine andere Frequenz – den Arbeitskanal – für die weitere Verkehrsabwicklung zu vereinbaren (Anrufkanal). Diese Frequenz wird üblicherweise auch für Notverkehr verwendet (Notkanal, Notfrequenz).

Im Seefunk sind die Frequenzbereiche der Not- und Anrufkanäle folgende:

Not- und Anrufkanäle nach Seefunkfrequenzbändern
Bereich Frequenzbereich[1] Not-/Anruf-
frequenz
DSC-
Frequenz[2]
Bemerkungen
Mittelwelle (MW) 415 – 526,5 kHz 500 kHz   Tastfunk, in
Europa obsolet
Grenzwelle (GW) 1605 – 3800 kHz 2182 kHz 2187,5 kHz
Kurzwelle
(KW)
HF 04 4000 – 4438 kHz 4125 kHz 4207,5 kHz
HF 06 6200 – 6525 kHz 6215 kHz 6312,0 kHz
HF 08 8100 – 8815 kHz 8291 kHz 8414,5 kHz
HF 12 12230 – 13200 kHz 12290 kHz 12577,0 kHz
HF 16 16360 – 17410 kHz 16420 kHz 16804,5 kHz
Ultrakurzwelle (UKW) 156 – 162 MHz 156,8 MHz
(Kanal 16)
156,525 MHz
(Kanal 70)

Flugfunk

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Im Flugfunk ist international die Frequenz 121,5 MHz für den zivilen Notverkehr reserviert,[3] im militärischen Bereich findet die 243,0 MHz Verwendung. In seltenen Fällen werden diese auch als Anruffrequenz verwendet: Wird ein ziviles Luftfahrzeug von einem militärischen angesteuert und zur Kontaktaufnahme aufgefordert, wird der folgende Funkverkehr über eine der Notfallfrequenzen abgewickelt.[4] Eine allgemeine Anruffrequenz existiert im Flugfunk jedoch nicht: Bodenfunkstellen werden über die jeweilige im Luftfahrthandbuch veröffentlichte Frequenz angerufen, für die Bord-Bord-Kommunikation steht die Frequenz 122,8 MHz zur Verfügung.[3]

BOS-Funk

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Der allgemeine Notrufkanal für einen Notruf im analogen deutschen BOS-Funk ist Kanal 444 Gegensprechen/Unterband (76,155/85,955 MHz). Abhängig von der örtlichen Leitstelle erfolgt die Aktivierung mittels Tonruf 1 bzw. 2.

Bei Unkenntnis des örtlichen Kanals (beispielsweise bei Kolonnenfahrten oder bei überregionalen Einsätzen, z. B. bei Hochwassereinsätzen) kann über diesen Kanal ein Notruf abgesetzt werden. In der Regel läuft er dann auf einer Polizeidienststelle auf, die direkt dem Innenministerium unterstellt ist.

Im deutschen BOS-Digitalfunk existiert an jedem Endgerät eine Notruftaste, welche bei Betätigung den Alarm und den Standort (GPS-Daten) an die zuständige Einsatzzentrale bzw. Leitstelle übermittelt.

Außerdem existiert im BOS-Digitalfunk die Funktion des Hilferufes, welcher bei Betätigung an die nächstgelegene Einsatzzentrale bzw. Leitstelle vermittelt (ortsbasiertes Routing).[5]

Rega-Funk

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Die Schweizer Rega betreibt landesweit ein eigenes VHF-Funknetzwerk. Die Frequenz 161,300 MHz dient dabei landesweit als Notruf-Kanal, welcher von der Rega-eigenen Leitstelle in Zürich abgehört wird. Alarmiert wird über das ZVEI-1-Selektivrufverfahren, wobei die Ruffolge 21414 zur Alarmierung Verwendung findet. Mit der Ruffolge 21301 kann überprüft werden, ob eine Verbindung möglich ist. Die Frequenz 161,300 MHz kann von jedermann in der Schweiz ohne eine Lizenz des BAKOM verwendet werden. Entsprechende VHF-Handfunkgeräte mit 2,5 Watt Ausgangsleistung sind in der Schweiz ohne Funklizenz frei erhältlich. Über diese Frequenz kann ein Hubschrauber eingewiesen werden, da auch die Hubschrauber der Rega über diese Frequenz kommunizieren können. Des Weiteren hört die Rega auf der Frequenz 159,200 MHz, die auch zur Alarmierung von Hubschraubern dient. Diese Frequenz steht nur Bergrettungsdiensten und Berghütten-Notrufstationen zur Verfügung. Auch auf dieser Frequenz wird die Ruffolge 21414 eingesetzt, um die Zentrale in Zürich zu alarmieren. Besonders in Süddeutschland wird die Frequenz zur Alarmierung von Rega-Hubschraubern verwendet.[6][7]

Einzelnachweise

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  1. FREQUENZPLAN gemäß § 54 TKG über die Aufteilung des Frequenzbereichs von 0 kHz bis 3000 GHz auf die Frequenznutzungen sowie über die Festlegungen für diese Frequenznutzungen. (pdf) Bundesnetzagentur, Oktober 2019, abgerufen am 27. Januar 2020.
  2. Recommendation ITU-R M.541-10 Operational procedures for the use of digital selective-callingequipment in the maritime mobile service. (pdf) Annex 6 Frequencies used for digital selective calling. ITU-R, Oktober 2015, abgerufen am 28. Januar 2020.
  3. a b International Civil Aviation Organization: Aeronautical Telecommunications (Annex 10 to the Convention on International Civil Aviation) – Volume V: Aeronautical Radio Frequency Spectrum Utilization, Second Edition, Juli 2001, online verfügbar (PDF), abgerufen am 11. Juni 2017
  4. AOPA-Letter 4/2005, S. 25, online verfügbar (PDF), abgerufen am 19. Oktober 2011
  5. https://www.bdbos.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/faq_download.pdf?__blob=publicationFile&v=15 – Seite 22
  6. www.funkcom.ch Funknetz REGA
  7. www.rega.ch (Memento des Originals vom 28. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rega.ch Merkblatt Notfunk