„Josef Matthias Hauer“ – Versionsunterschied
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== Leben ==
Josef Hauer wurde in Wiener Neustadt, Lange Gasse 23, als Sohn des Gefängnisaufsehers Matthias Hauer geboren. Ab 1897 besuchte er die [[Lehrerbildungsanstalt Wiener Neustadt]]. Dort erhielt er Klavier-, Orgel-, Cello- und Gesangsunterricht, und er beschäftigte sich autodidaktisch mit Musiktheorie. Nach der Matura wurde er 1902 Volksschullehrer in Krumbach, 1904 in Wiener Neustadt. Nebenbei wirkte er als Organist, Chorleiter und Cellist in einem Streichquartett, und er qualifizierte sich für den Musikunterricht an Gymnasien. 1907 heiratete er Leopoldine Hönig (
1912 hatte er begonnen, aus seinem Prinzip der „Bausteintechnik“ eine eigene Form von [[Zwölftontechnik|Zwölftonmusik]] zu entwickeln. Sein „Nomos“ op. 19 (August 1919) gilt als die erste Zwölftonkomposition überhaupt. Ende 1921 entdeckte Hauer die 44 Tropen („Konstellationsgruppen“, „Wendungen“) und im Jahr 1926 das zwölftönige „Kontinuum“. Gegenüber [[Arnold Schönberg]]s Methode der „Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ fand Hauer mit seinen Theorien jedoch nur wenig Beachtung. Auch im praktischen Musikbetrieb blieb er ein Außenseiter; nur wenige seiner größeren Werke wurden zu seinen Lebzeiten aufgeführt. Zudem galt er als schwieriger Mensch und hatte Neigungen zum [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]]: „Ich hoffe wirklich, daß nicht alle [[Juden]] ([[Felix Mendelssohn Bartholdy|Mendelssohn]], [[Heinrich Heine|Heine]]….) so gewesen sind [wie Arnold Schönberg], sonst müßte man sich doch selber auslachen oder … verachten. Dieser Sch. ist eine Rarität von einem Schwindler. […] ich erwarte von Dir diesmal eine Deiner ,hirnreinigenden’ Antworten. Als Musikant bin ich doch ein Antisemit, als Mensch zum Menschen vielleicht nicht“.<ref>Brief vom 31. August 1917 an [[Ferdinand Ebner]]</ref> Der Kritiker [[Hermann Bahr]] begann ab 1918 in seiner Kolumne ''Tagebuch'' im [[Neues Wiener Journal|Neuen Wiener Journal]] regelmäßig auf Hauer hinzuweisen.<ref>Vgl. die Buchausgaben der ''Tagebücher'', in denen von 1918 bis 1923 jedes Jahr Hauer teilweise ausführlich besprochen wird.</ref> [[Franz Werfel]] beschreibt in seinem Roman ''[[Verdi. Roman der Oper|Verdi]]'' (1924) einen Sonderling namens Mathias Fischböck; Zeitgenossen glaubten darin ein Porträt Hauers zu erkennen. Ein anderer österreichischer Schriftsteller, [[Otto Stoessl]] (1875–1936), widmete dem Komponisten einen – durchaus positiv gemeinten – Schlüsselroman mit dem Titel ''Sonnenmelodie. Eine Lebensgeschichte'' (1923).
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