[go: up one dir, main page]

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Sebbot (Diskussion | Beiträge)
Kategorie:Rock umbenannt in Kategorie:Rock (Musik): Wikipedia_Diskussion:Redaktion_Musik - Vorherige Bearbeitung: 12.08.2013 09:09:50
K form
(11 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
'''Hausband''' (oder '''House Band''', '''Studioband''') ist eine [[Band (Musik)|Band]] oder ein [[Orchester]], die regelmäßig und für längere Zeit im [[Auftrag]] eines bestimmten [[Veranstalter]]s auftreten.
'''Hausband''' oder '''House Band''' bezeichnet ein Musikensemble, das regelmäßig und für längere Zeit in einem bestimmten Club (oder einer anderen Lokalität) auftritt. Häufig hatte die Hausband die Funktion, gastierende Solisten zu begleiten. Der Begriff wird auch auf [[Band (Musik) |Bands]] angewendet, die von einem [[Plattenlabel]] oder -studio beschäftigt werden, wie zum Beispiel [[Booker T. & the M.G.’s]] für [[Stax Records]].<ref>[http://rockhall.com/inductees/booker-t-and-the-mgs/bio/ Booker T. and the M.G.’s Biography]</ref> Bezogen auf die [[Jazz]]szene der Gegenwart ist der Begriff weitgehend hinfällig.
 
== Allgemeines ==
Als Veranstalter kommen insbesondere [[Rundfunkveranstalter|Fernsehsender]], [[Nachtclub]]s, [[Hotel]]s, [[Rundfunksender]] oder [[Tonstudio]]s in Frage. Sie beauftragen einzelne [[Musiker]] oder ganze [[Ensemble (Musik)|Musikergruppen]] damit, bei bestimmten Anlässen aufzutreten.
 
Die Hausband ist entweder eine ständig verfügbare Musikergruppe in einem Klub, [[Tanzhaus]] oder [[Theater]] oder es sind [[Studiomusiker]] eines [[Plattenlabel]]s oder [[Tonstudio]]s für einen großen Teil der Aufnahmesessions.<ref>[https://books.google.de/books?id=x8KvAwAAQBAJ&pg=PA31&dq=housebands+Chicago-Jazz&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiD2aKGkJH3AhV5TDABHR-RA-U4ChDoAXoECAgQAQ#v=onepage&q=housebands%20Chicago-Jazz&f=false Alyn Shipton, ''House Band'', in: John Shepherd/David Horn/Dave Laing/Paul Oliver/Peter Wicke (Hrsg.), ''Continuum Encyclopedia of Popular Music of the World'', Band II, 2003, S. 31]</ref>
 
== Geschichte ==
Sie entstanden während der Zeit des [[Chicago-Jazz]], als Tonstudios eine Anzahl von Musikern rekrutierten, die sie für bestimmte Studioaufnahmen in Anspruch nehmen konnten.<ref>[https://books.google.de/books?id=AbCcDwAAQBAJ&pg=PT1714&dq=housebands&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjd762_ipH3AhUFszEKHaBjD-gQ6AF6BAgJEAE#v=onepage&q=housebands&f=false Debra L. Merskin (Hrsg.), ''The SAGE International Encyclopedia of Mass Media and Society'', 2020, S. 762]</ref>
[[Erskine Tate]] leitete ab 1918 eine Band im „Vendome Theater“ ([[Chicago]]), [[Fletcher Henderson]] führte seit Mai 1921 die Studioband von [[Black Swan Records (1921)|Black Swan Records]] („Black Swan Troubadours“), [[Carroll Dickerson]] leitete ab 1926 Bands im [[Savoy Ballroom]] (Chicago). Carroll Gibbons übernahm 1928 die Leitung der Hausband des „New Mayfair Dance Orchestra“ bei [[His Master’s Voice|HMV Records]], [[Roy Fox]] dirigierte seit Mai 1931 die Hausband im „Monseigneur Restaurant“ ([[London]]), [[Sammy Price]] übernahm 1937 eine vergleichbare Rolle für [[Decca Records]].<ref>[https://books.google.de/books?id=QWBPAQAAQBAJ&pg=PA836&dq=Sam%C2%B4+Price+decca+records&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiyhZOTrpP3AhXWQzABHcO3D2oQ6AF6BAgDEAE#v=onepage&q=Sam%C2%B4%20Price%20decca%20records&f=false Steve Sullivan, ''Encyclopedia of Great Popular Song Recordings'', Band 1, 2013, S. 836]</ref>
 
Als eine der ersten berühmten Hausbands fungierte ab 1929 das Orchester [[Guy Lombardo]], das für die Wintersaison in den nächsten 33 Jahren im [[The Roosevelt Hotel (Manhattan)|Roosevelt-Hotel]] in [[Midtown Manhattan]] mit einer alljährlichen Radioübertragung am [[Silvesterabend]] auftrat.<ref>[https://books.google.de/books?id=lF_uDwAAQBAJ&pg=PA763&dq=Roosevelt+Hotel+new+york+built&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjkmYKXzJD3AhWyQzABHVORCXoQ6AF6BAgDEAE#v=onepage&q=Roosevelt%20Hotel%20new%20york%20built&f=false Marc Ferris, ''Guy Lombardo'', in: Kenneth T. Jackson/Lisa Keller/Nancy Flood (Hrsg.), ''The Encyclopedia of New York City: Second Edition'', 2010, S. 763]</ref>
 
Das [[Fernsehen in den Vereinigten Staaten|US-Fernsehen]] setzte 1937 mit dem [[NBC Symphony Orchestra]] erstmals Hausbands für Fernseh- und Radioübertragungen ein. In Deutschland entstand im August 1946 die heutige [[WDR Big Band]], 1947 gründeten sich [[Tanzorchester|Rundfunktanzorchester]] wie das [[Rundfunk-Tanzorchester Leipzig]] oder das [[WDR Funkhausorchester]]. Als angestelltes [[Sinfonieorchester]] wurde unter anderem das ebenfalls 1947 gegründete [[WDR Sinfonieorchester]] präsentiert. Die für Rundfunksender spielenden Orchester werden noch heute als ''Klangkörper'' bezeichnet.<ref>Gabriele Schulz, ''Der WDR als Kulturakteur: Anspruch, Erwartung, Wirklichkeit'', 2009, S. 223; ISBN 9783934868229</ref>
 
In den USA begannen Studiomusiker ({{enS|session musicians}}) damit, [[Gesang|Sänger]] im Tonstudio zu begleiten und bildeten als Studiobands eine Einheit. Bei manchen Studiomusikern war der von ihnen ausgehende Klangeindruck so charakteristisch und mit hohem [[Wiedererkennungswert]] verbunden, dass man danach den Sound benannt („[[Nashville Sound]]“, „[[Motown|Motown-Sound]]“, „[[Stax Records|Memphis-Sound]]“, „[[Philly-Sound]]“) und ihnen einen Namen vergeben hat ([[Nashville A-Team]], [[The Funk Brothers]], [[Memphis Horns]], [[MFSB]]). Eine der ersten informellen Studiogruppen dieser Art war [[The Studio Band]] aus [[New Orleans]], die zwischen 1946 und 1957 meist im [[J&M Studio]] von [[Cosimo Matassa]] bei Studioaufnahmen in wechselnder personeller Besetzung anwesend war. Ein Mitglied dieser Gruppe war der Schlagzeuger [[Earl Palmer]], der im Februar 1957 die Studioband verließ, um in [[Los Angeles]] zu einem gefragten Session-Schlagzeuger zu werden.<ref>Tony Scherman, ''Backbeat: Earl Palmer′s Story'', 2000, S. 62 ff.</ref>
 
Als prägend für den „Memphis-Sound“ galt [[Booker T. & the M.G.’s]] für [[Stax Records#Stax-Sound|Stax Records]],<ref>{{Webarchiv|url=http://rockhall.com/inductees/booker-t-and-the-mgs/bio/ |wayback=20190404170117 |text=Booker T. and the M.G.’s Biography |archiv-bot=2022-11-13 05:28:42 InternetArchiveBot }}</ref> die neben der [[Blasmusik|Bläsersektion]] der ''Memphis Horns'' eine Vielzahl von Interpreten ab 1962 begleiteten. Die ''Memphis Horns'' rekrutierten sich aus den 1961 gegründeten [[Mar-Keys]], die ebenfalls als Hausband fungierten.<ref>[https://books.google.de/books?id=GoaKBgAAQBAJ&pg=PA56&dq=mar-keys&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjzptzwgZH3AhUuRzABHXa1DVQQ6AF6BAgGEAE#v=onepage&q=mar-keys&f=false Charles L. Hughes, ''Country Soul: Making Music and Making Race in the American South'', 2015, S. 56 f.]</ref> Bei Stax Records brachten die Hausbands auch eigene [[Instrumentalmusik]] heraus, die sich teilweise sehr erfolgreich in den [[Hitparade]]n platzieren konnte.
 
Ab September 1954 begannen im US-Fernsehen [[Late-Night-Show]]s wie die [[The Tonight Show]], die [[Late Show with David Letterman]] (ab 1993) oder die hieran in Deutschland orientierte [[Die Harald Schmidt Show]] (1995) damit, ihr [[Fernsehformat]] durch eine Hausband anzureichern (bei Harald Schmidt unter der Leitung von [[Helmut Zerlett]]). Im heutigen Fernsehen sorgen Hausbands für die Musikuntermalung von [[Fernsehshow]]s. Sie spielen den Eröffnungssong sowie vor und nach [[Werbespot]]s und bei [[Sketch]]es.
 
== Literatur ==
* [[Ekkehard Jost]]: ''Sachlexikon'',. inIn: [[Wolf Kampmann]] (Hrsg.), unter Mitarbeit von Ekkehard Jost: ''[[Reclams Jazzlexikon]].'' Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010528-5.
 
== Nachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Jazz]]
[[Kategorie:Jazzband|!]]
[[Kategorie:Popmusik]]
[[Kategorie:Rock (Musik)Rockmusik]]
[[Kategorie:Musikgruppen-Typ]]