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Über dieses E-Book
»Ich war von Anfang an gefesselt ... wunderschön geschrieben.« Readers' Favorite Fünf Sterne
Nach einer wahren Begebenheit
Solingen, 19. Dezember 1944: Günter hat die Nase voll – er ist am Verhungern. Nach der verheerenden Bombardierung seiner Heimatstadt sechs Wochen zuvor, fallen auch die mageren Lebensmittelrationen, die sie bisher erhielten, aus. Am Vorabend seines sechzehnten Geburtstags stoßen er und sein Freund Helmut auf ein Bataillon vorbeiziehender deutscher Soldaten. Einer bietet ihnen sein heruntergekommenes Militärpferd an, sofern sie dafür Zivilkleidung organisieren. Günter ist sofort einverstanden, auch wenn er nicht recht weiß, wo er etwas Passendes finden soll. Alles, was er will, ist das Pferd, das für ihn, seine Mutter und seinen kleinen Bruder Überleben bedeutet.
Die beiden Freunde begeben sich auf einen riskanten, nächtlichen Ausflug – wenn sie erwischt werden, droht ihnen die Hinrichtung.
Basierend auf den Erinnerungen meines Vaters als Kriegskind geht es in dieser Erzählung darum, wozu ein Mensch fähig ist, um zu überleben. Im Dezember 1944 tobte der Krieg bereits seit mehr als fünf Jahren, und die meisten Zivilisten und Kriegskinder waren ausgehungert. Mein Vater sah eine Chance, seiner Familie zu helfen, und ergriff sie. Die Aufgabe, dies zu tun, würde ihn an den Rand seiner Fähigkeiten bringen. Aber echter Hunger überwindet so ziemlich jedes Hindernis, egal wie gefährlich es ist oder wie grausam es für unser heutiges Empfinden erscheinen mag.
Annette Oppenlander
Annette Oppenlander is an award-winning writer, literary coach and educator. As a bestselling historical novelist, Oppenlander is known for her authentic characters and stories based on true events, coming alive in well-researched settings. Having lived in Germany the first half of her life and the second half in various parts in the U.S., Oppenlander inspires readers by illuminating story questions as relevant today as they were in the past. Oppenlander’s bestselling true WWII story, Surviving the Fatherland, was a winner in the 2017 National Indie Excellence Awards and a finalist in the 2017 Kindle Book Awards. Her historical time-travel trilogy, Escape from the Past, takes readers to the German Middle Ages and the Wild West. Uniquely, Oppenlander weaves actual historical figures and events into her plots, giving readers a flavor of true history while enjoying a good story. Oppenlander shares her knowledge through writing workshops at colleges, libraries and schools. She also offers vivid presentations and author visits. The mother of fraternal twins and a son, she recently moved with her husband and old mutt, Mocha, to Solingen, Germany.
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Buchvorschau
24 Stunden - Annette Oppenlander
ANNETTE OPPENLANDER
© 2024 Annette Oppenlander
Umschlaggestaltung, Illustration: fiverr.com/akira007
Lektorat, Korrektorat: Kristina Butz
Übersetzung: Annette Oppenlander
Herausgeber: Annette Oppenlander, Averesch 93, 48683 Ahaus
ISBN eBook: 978-3-948100-51-3
ISBN-Taschenbuch: 978-3-948100-52-0
Das Werk wurde ausschließlich von der Autorin entwickelt und ohne Unterstützung von künstlicher Intelligenz (KI).
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
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Deutsch
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»Ich werde propagandistischen Anlass zur Auslösung des Krieges geben. Gleichgültig, ob glaubhaft. Der Sieger wird später nicht danach gefragt, ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Der Stärkere hat das Recht.« Adolf Hitler
»Wenn wir gewinnen, müssen wir nichts erklären, wenn wir verlieren, gibt es nichts zu erklären.« Adolf Hitler
hun-ger /ˈhəNGɡər / ein durch Nahrungsmangel verursachtes Gefühl des Unbehagens oder der Schwäche, verbunden mit dem Verlangen zu essen, ein geschwächter Zustand, der durch längeren Nahrungsmangel hervorgerufen wird
An older person wearing a hat Description automatically generatedDienstag, 19. Dezember 1944
Acht Uhr
Ich erwachte von Mutters Klopfen. Warum konnte sie mich nicht schlafen lassen? Wenn ich schlief, vergaß ich wenigstens für eine Weile das Leben. Mein Blick wanderte zu dem leeren Bett an der gegenüberliegenden Wand. Mein Bruder Hans war seit fast drei Monaten fort. Erst gestern hatten wir eine Postkarte mit einer gekritzelten Notiz erhalten, dass er auf der anderen Seite des Rheins stationiert war, weniger als siebzig Kilometer entfernt, obwohl es sich so anfühlte, als sei er in Afrika. Keine seiner Karten erklärte irgendetwas, als hätte er es zu eilig. In Wahrheit war es ihm nicht erlaubt, weil er vielleicht etwas verriet, was dem Feind helfen könnte. Vater, der seit viereinhalb Jahren Dienst machte, zuerst in Norwegen und jetzt irgendwo auf dem Balkan, ging es genauso—die Zensur des Dritten Reichs war allgegenwärtig. Nicht nur, um jegliche Nachrichten über den Krieg zu vertuschen, sondern weil die Regierung beabsichtigte, den wahren Zustand des Landes zu verbergen.
Als ob das nötig gewesen wäre, als ob wir nicht wüssten, wie schlimm es war. Alles war rationiert ... Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Kohle, und jeden Monat wurden die Zuteilungen kleiner. Man konnte keine Nähnadeln, Papier, Stifte oder Glühbirnen kaufen. Sie existierten einfach nicht mehr. Da die Stadt vor sechs Wochen bombardiert worden war, hatten wir natürlich sowieso keinen Strom. Auch kein fließendes Wasser. Das Leben war von Anfang bis Ende eine Katastrophe.
Ich seufzte, das Geräusch klang seltsam in der Stille, zusammen mit meinem dampfenden Atem. Unsere Wohnung war eiskalt und düster, dank der zugenagelten Fenster, einem Flickenteppich aus Linoleum, Teerpappe und Holzresten – mein Werk. Die Bombardierung hatte auch alle Glasscheiben und Spiegel zerstört, und eine Woche lang hatte ich alles zusammengehämmert, was ich finden konnte, um die eisige Winterluft fernzuhalten.
»Bist du wach?« Mutters Stimme drang durch die geschlossene Tür. »Ich könnte Hilfe gebrauchen.«
»Ich komme.« Widerwillig kroch ich aus dem Bett und zog mir das einzige Kleidungsstück an, das noch einigermaßen passte. Mein linker großer Zeh schaute durch die Spitze der Socke, die Mutter schon dreimal gestopft hatte. Mir graute bereits vor dem Gang zur öffentlichen Wasserstelle, wo wir Trinkwasser holten. Es war ein zehnminütiger Marsch, fünfzehn Minuten mit vollen Eimern. Aber es war eine Sache, Wasser zum Trinken oder Kochen zu tragen, eine ganz andere, eine Wanne für ein Bad zu füllen.
Ich musste nicht nur dreimal gehen, sondern ein großer Teil des Wassers musste auch erhitzt werden. Und Brennholz war ein weiteres Problem. Normalerweise gingen Helmut, mein bester Freund, und ich in den Wald, um Bäume zu fällen – was verboten war –, oder wir durchsuchten Bombenabwurfstellen, was ebenfalls verboten war. Unter den Trümmern gab es jede Menge zerrissenes Holz ... Bodenbretter, Möbelstücke, Dachstühle. Aber jedes Teil musste zugeschnitten und nach Hause getragen werden. Mein kleiner Bruder Siegfried war erst acht und keine Hilfe. Und Mutter?
Ein weiterer Seufzer stieg in die Luft. Mutter hatte genug damit zu tun, uns am Laufen zu halten. Erst musste sie mit ansehen, wie Vater in diesen endlosen Krieg eingezogen wurde, dann Hans. Ich wusste, dass sie sich Sorgen machte, ob ich auch eingezogen würde. Wenn sie sich unbeobachtet fühlte, schritt sie im Zimmer umher oder tätschelte den Stapel Feldpost, der mit einem blauen Band umwickelt war. Es war das einzige Stück Farbe, das im Haus blieb, ein zerbrechliches Stück Stoff, das jeden Moment auseinanderfallen konnte.
Ich zog meinen Pullover und meine Hose an und ging in die Küche, wo Mutter das Geschirr in einer Zinkschüssel wusch und Siegfried es unbeholfen abtrocknete.
Mein Blick wanderte sofort zum Tisch, an dem das Frühstück auf mich wartete. Was für ein Scherz. Ich setzte mich und betrachtete das Stück Maisbrot, das dünn mit etwas Rotem bestrichen war, das sich als Erdbeermarmelade ausgab. Wie zur Erinnerung knurrte mein Magen.
»Ich wollte Tee kochen«, sagte Mutter und trocknete sich die Hände. »Aber das Feuerholz ist knapp, und wir brauchen es fürs Abendessen.«
»Ich besorge nachher neues«, sagte ich und nahm einen vorsichtigen Bissen von dem Brot. Es schmeckte fade, weil wir kein Salz hatten, und der rote Schleim, der oben draufgeschabt wurde, hatte überhaupt keinen Geschmack.
Mutter ließ sich auf den Stuhl mir gegenüber fallen. »Du musst auch unsere Lebensmittelrationen abholen.« Sie schob mehrere Bezugskarten über den Tisch. Brot stand auf einer,
