Es geschah am Ostseestrand: Kurfürstenklinik 98 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Die "Kurfürstenklinik" ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist.
Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich.
Viktor Renger schlug den Kragen seiner Jacke hoch. Es war frisch an diesem Morgen, die Ostsee vor Rügen war braungrau, kleine Schaumkronen tanzten auf den Wellen. Der Himmel war bleifarben, die Wolken hingen tief. Gestern noch hatte strahlend die Sonne geschienen, doch es sah nicht so aus, als werde sie sich auch heute wieder zeigen. »Dann eben nicht!« brummte er vor sich hin. Der Sand war feucht, er blickte sich um: Noch waren seine Fußspuren zu sehen, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis sie verschwunden waren. Die Redensart ›auf Sand gebaut‹ fiel ihm ein: Nichts hielt sich lange hier am Strand, weder die Burgen, die die Kinder bauten, noch die Spuren der Spaziergänger. An diesem Morgen schien er ganz allein unterwegs zu sein, aber es war ja auch noch sehr früh. Wer hier Urlaub machte, schlief länger. Und wer hier lebte und arbeitete, hatte um diese Zeit anderes zu tun als spazieren zu gehen. Eine schmale Gestalt tauchte plötzlich in seinem Blickfeld auf. Er kniff die Augen zusammen. Wahrscheinlich führte jemand seinen Hund aus… Aber er konnte keinen Hund entdecken. Die Gestalt kam rasch näher, er erkannte jetzt, daß es eine Frau war. Langsam ging er weiter. Schon oft war er mit Menschen ins Gespräch gekommen, die er bei seinen morgendlichen Erkundungsgängen an den Stränden Rügens getroffen hatte. Einige Minuten Unterhaltung nur, das war ihm genug. Er war hier, um mit sich ins Reine zu kommen, und das ging am besten allein. Aber manchmal fühlte er sich einsam, und dann war ihm ein zufälliges Gespräch ohne weitere Verpflichtungen gerade recht.
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Buchvorschau
Es geschah am Ostseestrand - Nina Kayser-Darius
Kurfürstenklinik
– 98 –
Es geschah am Ostseestrand
… und danach war nichts mehr wie zuvor
Nina Kayser-Darius
Viktor Renger schlug den Kragen seiner Jacke hoch. Es war frisch an diesem Morgen, die Ostsee vor Rügen war braungrau, kleine Schaumkronen tanzten auf den Wellen. Der Himmel war bleifarben, die Wolken hingen tief. Gestern noch hatte strahlend die Sonne geschienen, doch es sah nicht so aus, als werde sie sich auch heute wieder zeigen. »Dann eben nicht!« brummte er vor sich hin.
Der Sand war feucht, er blickte sich um: Noch waren seine Fußspuren zu sehen, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis sie verschwunden waren. Die Redensart ›auf Sand gebaut‹ fiel ihm ein: Nichts hielt sich lange hier am Strand, weder die Burgen, die die Kinder bauten, noch die Spuren der Spaziergänger. An diesem Morgen schien er ganz allein unterwegs zu sein, aber es war ja auch noch sehr früh. Wer hier Urlaub machte, schlief länger. Und wer hier lebte und arbeitete, hatte um diese Zeit anderes zu tun als spazieren zu gehen.
Eine schmale Gestalt tauchte plötzlich in seinem Blickfeld auf. Er kniff die Augen zusammen. Wahrscheinlich führte jemand seinen Hund aus… Aber er konnte keinen Hund entdecken. Die Gestalt kam rasch näher, er erkannte jetzt, daß es eine Frau war. Langsam ging er weiter. Schon oft war er mit Menschen ins Gespräch gekommen, die er bei seinen morgendlichen Erkundungsgängen an den Stränden Rügens getroffen hatte. Einige Minuten Unterhaltung nur, das war ihm genug. Er war hier, um mit sich ins Reine zu kommen, und das ging am besten allein. Aber manchmal fühlte er sich einsam, und dann war ihm ein zufälliges Gespräch ohne weitere Verpflichtungen gerade recht.
Nun hatte die Frau ihn ebenfalls entdeckt, und unwillkürlich verlangsamte sie ihre Schritte. Ihre bis dahin entspannte Haltung veränderte sich, fast sah es so aus, als wittere sie Gefahr. Das war natürlich lächerlich – was konnte ihr hier schon passieren? Zwar war der Strand menschenleer, aber wenn sie laut schrie, gab es immer jemanden in der Nähe, der sie hören würde.
Da er gemächlich weiterging, entspannte sie sich wieder. Aber vielleicht war es auch nur seine Einbildung gewesen, daß sie Angst gehabt hatte? Wenn man viele Stunden des Tages mit sich allein war, als Gesellschaft nur die eigenen Gedanken hatte, konnte man schon einmal auf wunderliche Ideen kommen. Und vielleicht war sie ja ebenso allein hier wie er.
»Guten Morgen«, sagte er höflich und deutete ein Lächeln an, als sie fast auf gleicher Höhe waren. Er ging noch langsamer als zuvor, um ihr zu zeigen, daß er einem kurzen Gespräch nicht abgeneigt war.
»Guten Morgen«, erwiderte sie. Sie hatte eine wohlklingende Stimme, die ein wenig heiser klang. Im Gegensatz zu ihm ging sie so schnell weiter wie zuvor – offenbar wollte sie sich nicht unterhalten.
Viktor hatte bereits festgestellt, daß sie ungewöhnlich attraktiv war: Dunkelblonde Haare, große, ein wenig traurig blickende Augen, deren Farbe irgendwo zwischen Blau und Grün lag – und ein zauberhafter Mund mit einer Oberlippe, die ein wenig zu voll war. Fast sah es aus, als schmolle sie. Der Mund ließ sie sehr jung und verletzlich aussehen. Viktor wußte plötzlich, daß er sie auf keinen Fall einfach so vorübergehen lassen wollte.
»Ungemütlich heute, nicht wahr?« fragte er und blieb einfach stehen.
Sie war schon halb an ihm vorbei, blieb aber nun notgedrungen ebenfalls stehen – unhöflich wollte sie offenbar nicht erscheinen.
»Sehr!« bestätigte sie und sah aufs Wasser hinaus. »Aber mir macht das nichts aus. Ich finde es schön so.«
Er stellte sich neben sie. »Ich eigentlich auch«, sagte er nachdenklich. »Aber nicht immer. Ab und zu brauche ich die Sonne, dann sieht sofort alles heller und freundlicher aus, es hängt von meiner Stimmung ab. Im Augenblick geht es mir aber wie Ihnen: Das Wetter entspricht meiner Stimmung, und deshalb bin ich ganz zufrieden damit.«
Sie wandte den Kopf und betrachtete ihn aufmerksam. Ihr Blick machte ihn verlegen. Schließlich sagte sie. »Merkwürdig, aber was Sie eben gesagt haben, entspricht ziemlich genau meinen Gefühlen. Meine Stimmung ist so wie das Wetter – und deshalb stört es mich wohl auch nicht. Alle anderen jammern und sind unzufrieden, weil sie nicht am Strand liegen können. Ich bin mir schon ein wenig verschroben vorgekommen, weil ich in das allgemeine Gejammer nicht einstimmen konnte und wollte.«
»Wollen wir ein Stück zusammen gehen oder möchten Sie lieber allein sein?« fragte Viktor, und er war stolz darauf, daß seiner Stimme nicht anzuhören war, welche Antwort er sich wünschte.
»Eigentlich…«, begann sie, unterbrach sich jedoch sofort wieder.
Ruhig wartete er darauf, daß sie weitersprach. Sein Herz klopfte heftig, und seine beiden Hände in den Taschen seiner Jacke ballten sich unwillkürlich zu Fäusten. Sag ja, flehte er stumm, bitte, sag ja!
»Von mir aus«, antwortete sie schließlich. »Aber erwarten Sie keine angeregte Unterhaltung von mir. Danach ist mir nämlich nicht zumute. Und ich will auch nicht, daß wir Namen, Adressen und Telefonnummern tauschen. Ist das in Ordnung?«
Das war ziemlich ungewöhnlich, aber er willigte trotzdem ein. »Kein Problem«, versicherte er.
Sie nickte und ging weiter, er paßte sich ihrer Geschwindigkeit an. Es dauerte fast fünf Minuten, bis sie den Mund wieder öffnete, um etwas zu sagen. »Es ist angenehm, mit Ihnen hier zu laufen«, sagte sie. »Danke, daß Sie mich begleiten.«
»Ich finde es auch angenehm. Übrigens bin ich jeden Morgen um diese Zeit hier. Manchmal treffe ich Menschen, manchmal nicht. Wenn die Sonne scheint, ist natürlich mehr los am Strand.«
Sie nickte. »Ich weiß. In den letzten Tagen war ich allerdings ein wenig später unterwegs.« Sie sah ihn an und lächelte. »Wenn Sie wollen, gehen wir morgen wieder zusammen. Oder müssen Sie schon abreisen?«
»Nein, ich bleibe noch. Wie lange, das kann ich noch nicht sagen. Ich muß… ich muß in Ruhe über einiges nachdenken, und deshalb habe ich mir eine Auszeit verordnet.«
Sie blieb stehen und rief mit allen Anzeichen des Erstaunens: »Wie merkwürdig! Mir geht es genauso. Ich habe mich hierher zurückgezogen, damit ich mir über einiges klar werde – ich finde, das geht nirgends so gut wie am Meer. Ich habe überlegt, ob ich in den Süden fahren soll, aber jetzt bin ich froh, hier zu sein. Und ich werde so lange bleiben, bis ich genau weiß, was ich will.«
Er hütete sich davor, sie zu fragen, was für ein Problem es war, über das sie nachdenken mußte. Das wäre aufdringlich gewesen. Er selbst wollte ja auch nicht unbedingt über das reden, was ihn nach Rügen getrieben hatte. In seinem Inneren sah es viel zu chaotisch aus, als daß er darüber hätte sprechen können – er konnte ja kaum einen klaren Gedanken fassen. Aber irgendwann würde sich das ändern – ja, es hatte sich in
