[go: up one dir, main page]

Entdecken Sie mehr als 1,5 Mio. Hörbücher und E-Books – Tage kostenlos

Ab $11.99/Monat nach dem Testzeitraum. Jederzeit kündbar.

Ice - Warrior Lover 3: Die Warrior Lover Serie
Ice - Warrior Lover 3: Die Warrior Lover Serie
Ice - Warrior Lover 3: Die Warrior Lover Serie
eBook338 Seiten5 StundenWarrior Lover

Ice - Warrior Lover 3: Die Warrior Lover Serie

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Teil 3 der erfolgreichen Warrior Lover Serie!
Veronica, die Tochter von Senator Murano, wurde nach den Unruhen in White City in eine andere Kuppelstadt gebracht. Ein paar Wochen später kehrt sie mit ihrem neuen Leibwächter zurück: Ice. Er ist ein Warrior aus New World City, und die sollen noch brutaler sein als die in ihrer Heimatstadt.
Veronica ist im Haus ihres Vaters viel mit Ice allein. Sie fühlt sich zu dem großen, düsteren Krieger hingezogen, hat aber auch Angst vor ihm. Trotzdem beginnen sie eine heimliche Affäre – für beide strengstens verboten. Doch die wirklichen Probleme fangen an, als Ice für den Senat eine schmutzige Aufgabe erledigen soll und Veronica zum Spielball des Regimes wird.
Ein prickelnder Liebesroman mit Action, Tortured Heroes, Romantik und Happy End!
Über die Serie 

Die "Warrior Lover Reihe" ist eine prickelnde Liebesromanserie mit Action, Tortured Heroes, taffen Heldinnen, Romantik und Happy Ends. Sie spielt in unserer Welt, die durch einen globalen Krieg in ihren Grundfesten erschüttert wurde und sich stark verändert hat. Doch eines ist gleich geblieben: die unendliche Macht der Liebe. Sie vermag es, auch in den finstersten Zeiten ein Licht zu entzünden, das Hoffnung auf eine bessere Zukunft spendet.  

Bisher sind erschienen:

Warrior Lover Romane und Snacks:
Jax, Crome, Ice, Storm, Nitro, Andrew, Steel, Fury, Tay, Shadow, Flame, Verox, Chaz, Onyx, Slayer, Xadist, Tyr, Titain, Zayn, Dex, Vega, Kjar, Falkon
Zum besseren Verständnis wird empfohlen, die Teile der Reihe nach zu lesen.
SpracheDeutsch
HerausgeberInka Loreen Minden
Erscheinungsdatum12. Apr. 2018
ISBN9783963700118

Andere Titel in Ice - Warrior Lover 3 Reihe ( 25 )

Mehr anzeigen

Mehr von Inka Loreen Minden lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Ice - Warrior Lover 3

Titel in dieser Serie (25)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Ice - Warrior Lover 3

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ice - Warrior Lover 3 - Inka Loreen Minden

    Inka Loreen Minden

    Ice – Warrior Lover 3

    Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis

    Inhalt

    Kapitel 1 – Zurück in White City

    Kapitel 2 – Ein Mann nebenan

    Kapitel 3 – Entzugserscheinungen

    Kapitel 4 – Rituale und Rasuren

    Kapitel 5 – Geheimnisse

    Kapitel 6 – Freund oder Feind?

    Kapitel 7 – Neue und alte Gesichter

    Kapitel 8 – Neue Enthüllungen

    Kapitel 9 – Ein riskanter Plan

    Kapitel 10 – Zurück in White City

    Kapitel 11 – Eine neue Ära

    Kapitel 12 – Buschmänner und Helden

    Kapitel 13 – Ein paar Tage später …

    Kapitel 14 – Ein Jahr später

    Nachwort

    Vorschau Storm

    Kapitel 1 – Lebensmüde

    Buchvorstellung »Beast Lovers«

    Kapitel 1 – Wiedersehen in Norwich

    Über die Autorin

    Impressum

    Inhalt

    Teil 3 der erfolgreichen Warrior Lover Serie!

    ca. 260 Seiten

    Veronica, die Tochter von Senator Murano, wurde nach den Unruhen in White City in eine andere Kuppelstadt gebracht. Ein paar Wochen später kehrt sie mit ihrem neuen Leibwächter zurück: Ice. Er ist ein Warrior aus New World City, und die sollen noch brutaler sein als die in ihrer Heimatstadt.

    Veronica ist im Haus ihres Vaters viel mit Ice allein. Sie fühlt sich zu dem großen, düsteren Krieger hingezogen, hat aber auch Angst vor ihm. Trotzdem beginnen sie eine heimliche Affäre – für beide strengstens verboten. Doch die wirklichen Probleme fangen an, als Ice für den Senat eine schmutzige Aufgabe erledigen soll und Veronica zum Spielball des Regimes wird.

    Ein erotischer Liebesroman mit Action, Tortured Heroes, Romantik und Happy End!

    »Inka Loreen Minden« steht für gefühlvolles Prickeln und heiße Lesemomente. Hier wird an gewissen Stellen nicht ausgeblendet, sondern die Dinge werden beim Namen genannt.

    Jax hat mich umgehauen, aber Crome hat mich weggepustet. Inka Loreen Minden ist die Königin der Liebe und Erotik. (TheWorldOfBigEyes)

    Prickelnde Schmacht-Momente und spannungsgeladene Action. (buchverliebt)

    Zum besseren Verständnis der Serie wird empfohlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen.

    Bisher sind erschienen:

    Jax, Crome, Ice, Storm, Nitro, Andrew, Steel, Fury, Tay, Shadow, Flame, Verox, Chaz, Onyx, Slayer, Xadist, Tyr, Titain, Zayn, Dex, Vega, Kjar, Falkon

    Die ersten Teile sind auch als Hörbuch erschienen!

    Kapitel 1 – Zurück in White City

    »Liebe Fluggäste, wir erreichen White City in wenigen Minuten«, dringt die weibliche Stimme des Bordcomputers an meine Ohren. »Bitte bleiben Sie angeschnallt, bis das Shuttle andockt und sich die Türen automatisch öffnen. Wir bedanken uns, dass Sie mit New World City Transfer geflogen sind, und wünschen Ihnen einen schönen Tag.«

    Gott sei Dank, wir sind da.

    Tief durchatmen, Veronica, gleich hast du es geschafft.

    Ich starre auf den Monitor am Vordersitz, auf dem ich mir während des Fluges einen langweiligen Dokumentarfilm über die Ethanolherstellung angesehen habe, doch der hat sich gerade abgeschaltet. Das Shuttle hat keine Fenster, ein Blick nach draußen ist wegen des Atomkrieges immer noch nicht gestattet, außerdem ist das Schiff so besser vor eindringender Strahlung geschützt. Ich würde gerne wissen, ob außerhalb der Kuppel nach fast einem Jahrhundert wirklich nur eine Wüste ist, oder ob sich die Natur ihren Platz zurückerobert hat.

    In meinem Nacken kribbelt es. Ice sitzt direkt hinter mir. Ich fühle seine brennenden Blicke, die er mir schenkt, seit er mir vor wenigen Stunden als mein Bodyguard zugeteilt wurde. Der Kerl ist riesig und strotzt vor Kraft. Ich frage mich ständig, was geschehen würde, wenn sich die Warrior gegen uns stellen würden. Wir wären verloren.

    Keine Stewardess hat uns auf diesem Flug begleitet, keine weiteren Passagiere sind an Bord. Außer diesem Warrior und mir befindet sich niemand in dem Schiff; es gibt auch keinen Captain, denn die Shuttles fliegen mit Autopilot.

    Als Tochter eines Senators reise ich unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen; zu Hause kann ich ebenfalls keinen Schritt ohne einen Bodyguard machen – und das treibt mich langsam in den Wahnsinn. Ich fühle mich wie eine Gefangene.

    Erneut ertönt die Lautsprecherdurchsage: »Landung in drei, zwei, eins …«

    Noch bevor das Shuttle angedockt hat, öffne ich den Gurt und laufe den Mittelgang nach vorne.

    Ice ist bereits dicht hinter mir.

    Ich drehe mich zu ihm um, versucht, meinen Unmut nicht allzu offensichtlich zu zeigen, und frage möglichst fest: »Kann ich auch noch ein wenig Luft zum Atmen haben?« Dabei mache ich einen weiteren Schritt zurück und stoße mit dem Rücken gegen die Wand, hinter der sich das Cockpit verbirgt.

    Mit verschränkten Armen baut er sich vor mir auf und starrt mich an. Seine Augen sind hell wie Eis. Schmutziges Eis. Eine Mischung aus grau und blau. Nicht, dass ich jemals echten Schnee gesehen hätte, denn in White City und den anderen Kuppelstädten herrscht das ganze Jahr über ein angenehmes Klima, doch so stelle ich ihn mir vor.

    Sein Haar ist kurz und genauso schwarz wie meines. Heute habe ich es zu einem Knoten hochgesteckt. Ich trage eine Bluse und einen Rock, der mir knapp über die Knie reicht. Ice’ Blicke wandern ständig an meinem Körper auf und ab, ansonsten zeigt er kaum eine Regung. Nur ein Muskel in seiner Brust zuckt. Durch sein eng anliegendes Shirt zeichnet sich jede Kontur seines aufregenden Körpers ab. Eigentlich mache ich mir nichts aus diesen aufgeblasenen Muskelprotzen, doch irgendetwas hat der Mann an sich, dass ich ihn ebenfalls anstarren muss. Er ist so nah, dass ich sein Parfum, Aftershave, Duschgel – oder was auch immer – riechen kann. Und es duftet verdammt gut. Leicht rauchig und männlich. Mir wird schwindlig. Vielleicht kommt das aber auch vom Flug.

    Ich räuspere mich. »Hat man dir verboten, mit mir zu sprechen?« Verdammt, wann geht denn endlich die Tür auf?

    Ich vermisse meine alte Beschützerin Miraja. Sie war eine Frau in meinem Alter, und mit ihr habe ich mich nie eingeengt gefühlt. Sie war eher wie eine Freundin. Bei diesem Warrior kann ich mir nicht vorstellen, dass wir auch nur annähernd eine ähnliche Beziehung führen werden. Wie lange muss er bei mir bleiben? Und warum redet er nicht mit mir? Na ja, immerhin sieht er besser aus als Vaters Bodyguard, der während Mirajas Abwesenheit auch auf mich aufgepasst hat.

    Vater war ganz begeistert, als sein Bruder Stephen ihm seinen besten Mann mitgegeben hat, damit der in Zukunft ein Auge auf mich hat. Den Kriegern in White City sei nicht mehr zu trauen, hat Stephen gemeint. Er hat mitbekommen, was sich in letzter Zeit hier abgespielt hat. Zuerst ist ein Warrior mit einer Sklavin geflohen, wenige Wochen später hat sich fast derselbe Vorfall ereilt, nur dass es diesmal zu einer Schießerei gekommen ist. Angeblich war es Miraja, mit der der Soldat getürmt ist. Ob sie nun im Untergrund leben? Oder in den Outlands? Ach, ich wünschte, ich hätte Antworten.

    »Na gut, du musst nicht mit mir sprechen«, sage ich schnippisch. »Aber rück mir nicht so auf die Pelle.«

    Er beugt sich noch ein Stück vor. »Macht dich das nervös?«

    Mir stockt der Atem. Seine Stimme besitzt ein tiefes Timbre, das mir durch und durch geht und jede Zelle zum Vibrieren bringt – was ich mir nicht anmerken lasse. »Nein, es spricht!«, stoße ich spöttisch hervor.

    Sein Mundwinkel zuckt, und er fährt sich mit der Zunge kurz über die Unterlippe. Er hat einen schönen Mund. Ein wenig schmal, aber ebenmäßig. Überhaupt hat er ein ansprechendes Gesicht. Eine gerade Nase, hohe Wangenknochen, dichte, schmale Augenbrauen, einen markanten Unterkiefer und ein wenig dunklere Haut als ich.

    Er stützt sich mit einem Arm neben meinem Kopf ab und beugt sich tief zu mir herunter. Seine Lippen sind nur wenige Zentimeter von meinen entfernt. »Offensichtlich entspreche ich nicht deinen Vorstellungen von einem Beschützer. Du hast dir wohl wieder eine Frau gewünscht?« Er klingt rau und dunkel, fast bedrohlich, obwohl sein Gesicht entspannt ist. »Ich werde dich zum Shopping begleiten, aber nicht mit dir über Mode reden. Wenn du dich mit deinen Freundinnen triffst, haltet mich aus eurem Gegacker heraus. Außerdem interessieren mich keine Gespräche über Frisuren, Nagellack und Schönheitsoperationen. Mich interessieren nur Sport, Waffen und Sex, und ich glaube, über diese Themen brauche ich mich mit dir nicht zu unterhalten.«

    Ich stoße die Luft aus. Dieser Kerl ist so direkt! Hitze steigt meinen Hals herauf, wahrscheinlich ist mein Gesicht voll roter Flecken. »Was erlaubst du dir!« Ich versuche ihn von mir zu stoßen, doch er bewegt sich keinen Zentimeter. Verdammt, sind seine Brustmuskeln hart! »Ich habe mich noch nie einer Schönheitsoperation unterzogen.« So etwas habe ich nicht nötig! Ich bin zufrieden mit meinem Körper.

    Unverhohlen starrt mir Ice in den Ausschnitt meiner Bluse, sodass mir noch heißer wird.

    Hastig verschränke ich die Arme. »Und du brauchst keine Angst vor meinen Freundinnen haben, denn ich habe gar keine!« Keine richtigen. Miraja war wie eine Freundin, ansonsten habe ich nur zu meiner jüngeren Stiefschwester Melissa engen Kontakt, aber die lebt, genau wie Mama, in New World City.

    Als er mir keine Antwort gibt, macht mich das bloß wütender. »Außerdem hast du mich mit Ms. Murano anzusprechen!«

    Er hebt eine Braue. »Wieso? Du duzt mich doch auch?«

    Verdammt, das habe ich nicht bemerkt. Und warum grinst er so? Offensichtlich langweilt ihn sein Job und er spielt mit mir. Sein Lächeln geht mir durch und durch. Weiß er, dass er mit dem Feuer spielt? »Wenn ich meinem Vater sage, wie du dich mir gegenüber verhältst, wird er dich hinrichten lassen!«

    Sofort weicht er vor mir zurück. Das Graublau seiner Augen scheint zu flackern. Aha, vor meinem Vater hat er also Respekt. Warum nicht vor mir? Weil ich fast zwei Köpfe kleiner bin als er und noch keine Senatorin?

    Als sich die Tür endlich öffnet, falle ich beinahe die wenigen Stufen hinunter und meinem Vater in die Arme.

    »Veronica!« Hastig macht er sich von mir los und streicht sein Jackett glatt. Es hätte mich auch gewundert, wenn er mich einmal in den Arm nehmen würde. Wie immer trägt er einen Maßanzug in Weiß – der Farbe der Senatoren – und sein blondes Haar ist akkurat frisiert. »Was ist denn los?« Über meine Schulter wirft er einen scharfen Blick auf Ice.

    »Alles in Ordnung«, beeile ich mich zu sagen, »ich bin nur gestolpert.«

    Er mustert Ice weiterhin, der hinter mir aus dem Shuttle steigt. »Bist du mit deinem neuen Bodyguard zufrieden?«

    »Ja, ja, er ist okay«, bringe ich gerade so hervor, obwohl Ice eine Abreibung verdient hätte. Jetzt steht er neben mir, als könnte er kein Wässerchen trüben, und begrüßt meinen Vater mit einem Militärgruß. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Senator Murano.«

    Vater nickt ihm kurz zu. »Willkommen in unserer Familie. So lange ich es für nötig erachte, werden Sie meine Tochter mit Ihrem Leben schützen. Das ist ein Befehl.«

    »Aye, Sir«, antwortet Ice gehorsam.

    »Wenn dein Bodyguard irgendetwas macht, das dir nicht gefällt«, sagt Vater zu mir, ohne Ice zu beachten, »wirst du mir das unverzüglich mitteilen, Veronica.«

    Ich schlucke die spitzen Worte hinunter, die ich mir zurechtgelegt hatte, denn am liebsten würde ich meinem Vater erzählen, wie ungehobelt sich Ice verhalten hat. Aber ich will ihm keinen Ärger bereiten. Warum, weiß ich nicht. »Natürlich, Vater.« Wieso schütze ich diesen Rüpel? Er hat nicht einen Funken Anstand. Kein Wunder, schließlich sollen die Warrior aus New World City auch brutaler und gefühlskälter sein als unsere Soldaten, wobei Ice seinem Namen in keiner Weise gerecht wird. Er strahlt eine regelrechte Hitze, Kraft und Sexappeal aus. Besonders Letzteres macht mich nervös. Er scheint eine Menge Erfahrung zu haben, und ich gehöre zu den neugierigen Frauen. Da ich eben kaum jemanden habe, mit dem ich mich über Sex unterhalten kann, brenne ich darauf, alles darüber zu erfahren. Ich liebe dieses aufregende Gefühl zwischen meinen Schenkeln, das Herzrasen, das sich einstellt, wenn ich mich berühre. Ich liebe es, von mir zu kosten, meine Brüste zu streicheln, über meinen Kitzler zu reiben bis ich komme … Ice denkt bestimmt, ich sei ein Mauerblümchen. Tatsächlich habe ich kaum Erfahrung und erst ein einziges Mal mit einem Mann geschlafen – daher kann ich es kaum erwarten, es endlich wieder zu erleben. Nur wie soll ich einen Mann kennenlernen, wenn mich dieser Warrior auf Schritt und Tritt bewacht? Kein Kerl wird sich auch nur trauen, mich anzusehen.

    Doch ich sehne mich nach Nähe, Geborgenheit, Lust. Es wird jeden Tag schlimmer. Bei Mama habe ich mich wohler gefühlt, sie hat mich auch mal in den Arm genommen, und mit meiner sechzehnjährigen Stiefschwester Melissa habe ich viel gelacht. Es hat mir gefallen, so viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Wegen eines kurzfristigen Satellitenausfalls war der Shuttle-Transfer vorübergehend lahmgelegt und ich konnte länger bleiben.

    Vater ist einfach nur kalt. Schade, dass meine Mutter und meine Schwester in einer anderen Stadt wohnen und ich sie bloß selten sehen darf. Vater will das nicht, er bestimmt über mein Leben und möchte, dass ich Senatorin werde.

    Während wir auf unser Gepäck warten, schaue ich nach oben. Zu gerne würde ich einmal den Himmel sehen – doch er bleibt mir auch diesmal verwehrt. Die milchige Kuppel hat sich längst über uns geschlossen. Bald wird es Nacht, der Mond und die Sterne werden erscheinen. Ich kenne den Anblick nur von Bildern oder aus Filmen.

    »Wie war es bei deiner Mutter? Hat sie wieder versucht, dich auf ihre Seite zu ziehen?«, fragt Vater. Dabei halten wir das Förderband im Auge. Vollautomatisch fährt das Gepäck aus dem Bauch des Schiffes: meine zahlreichen Koffer und die große Tasche von Ice. Unser Shuttle ist das einzige auf der Landeplattform, die sich hoch über der Stadt befindet. Ich würde gerne einmal durchatmen, Luft, die nicht recycelt wurde, aber unter der Kuppel weht kein Wind.

    Von der Brüstung aus hat man eine fantastische Aussicht über White City, doch heute kann ich sie nicht genießen. Ice macht mich nervös und Vaters Fragen noch viel mehr.

    »Mutter hat kaum über Politik gesprochen.« Diese Lüge kommt mir einfach über die Lippen. Überhaupt fällt es mir mit jedem Tag leichter, meinen Vater anzuflunkern. Ich werde bestimmt eine gute Senatorin. Ich kann das Volk belügen, ohne rot zu werden – zumindest Vaters Reden ablesen, die oft voller falscher Behauptungen sind. Diese Gene muss er mir vererbt haben. Doch ich möchte es besser machen als er, besser als sie alle. Ich will vieles ändern. Oder es zumindest versuchen.

    »Hast du Stephen von mir gegrüßt?«

    »Natürlich, Vater.« Sein Bruder lebt genau wie meine Mutter in New World City und ist dort ebenfalls Senator. Obwohl Mama endlich ein eigenes Leben führen darf, hat Stephen weiterhin ein Auge auf sie. Vater traut ihr nicht. Gut für ihn, dass Stephen vor ein paar Jahren dort einen freien Posten bekommen hat.

    Vater traut keinem, daher ist er nicht allein auf der Landeplattform erschienen, sondern hat seinen bewaffneten Bodyguard dabei – einen ehemaligen Warrior, Mitte vierzig, mit braunem Haar und Adlernase: Ethan. Er steht in der Nähe und inspiziert die Umgebung. Vaters Chauffeur, ein junger schwarzhaariger Mann, kommt mit einem Gepäckwagen und lädt unsere Taschen auf.

    »Einen Moment, Hank«, sagt Vater zu seinem Fahrer. »Ich muss Mr. Trent noch die neuen Ampullen geben.«

    Ah, Ice’ bürgerlicher Nachname ist Trent.

    »Sehr wohl, Sir.« Hank reicht ihm einen kleinen Karton, der auf dem Gepäckwagen stand.

    Vater bittet Ice, seine Tasche zu öffnen, damit sie die Ampullen austauschen können.

    Ice runzelt die Stirn. »Darf ich fragen, warum das nötig ist, Sir?« Er holt ebenfalls eine kleine Schachtel hervor und drückt sie meinem Vater in die Hand.

    »Wir haben hier andere Aufbaupräparate, die Ihnen noch besser bekommen werden. Wir haben an einer neuen Vitamin- und Mineralstoffkombination getüftelt, die auch bald die anderen Städte übernehmen wollen.«

    Davon weiß ich nichts, doch ich schweige lieber.

    Ice nickt und verstaut seine neuen Ampullen, allerdings sieht er nicht wirklich überzeugt aus.

    Vater beachtet ihn längst nicht mehr. Gemeinsam gehen wir zum Aufzug, der im Inneren des riesigen Turmes nach unten fährt. Er ist so groß, dass wir alle inklusive Gepäckwagen Platz finden.

    ***

    »Vater, warum hat er andere Injektionsampullen bekommen?«, frage ich wenige Minuten später, als wir am Fuße des Turmes in ein Automobil steigen. Vater nimmt vorne Platz, ich werde mit Ice hinten sitzen. Die beiden Warrior stehen jedoch noch vor dem Wagen, solange Hank das Gepäck verstaut. Vaters Beschützer wird uns mit einem zweiten Fahrzeug folgen. Außer den Senatoren und wenigen Regierungsangestellten hat niemand Automobile.

    Vater blickt über seine Schulter. »Ich will nicht, dass er wie ein Tier über dich herfällt.«

    Als ich ihn fragend ansehe, erklärt er: »Hast du vergessen, was ich dir einmal über die Injektionen erzählt habe? Sie enthalten einen Wirkstoff, der abhängig macht, damit die Warrior sich die Spritzen regelmäßig geben. Außerdem wurde noch eine Substanz beigemischt, die die Libido entfacht, damit die Warrior in den Shows alles geben.« Er spricht so leise, dass ich ihn kaum verstehe. Das Lärmen auf dem Platz dringt durch die geöffneten Türen an meine Ohren. Viele Bürger, die von der Arbeit kommen und schnell nach Hause wollen, schreiten an uns vorbei und unterhalten sich. »Die neuen Ampullen bewirken das Gegenteil, sie unterdrücken jegliche sexuelle Lust.«

    Ich schlucke. Diese Information habe ich nicht vergessen, eher verdrängt, wie so vieles. Vater hat mich bereits in einiges eingeweiht, daher weiß ich auch, was hier alles falsch läuft. Ich finde diese Spiele vor eingeschalteter Kamera abartig und pervers. Zum Glück wurden sie ausgesetzt. Ob Ice in New World City auch bei diesen Spielen mitgemacht hat? Oder hat er schon immer als Bodyguard gearbeitet? In anderen Städten ist es nicht ungewöhnlich, ausgebildete Warrior als Personenschützer einzusetzen.

    Die Warrior sind unser Machtinstrument, unsere Roboter, unser verlängerter Arm. Ohne sie wären wir nichts.

    Als sich Ice plötzlich neben mich setzt und die Tür schließt, zucke ich zusammen. Seine langen Beine finden hinten kaum Platz, daher öffnet er die Schenkel und berührt mich. Obwohl er eine Hose trägt und ich einen Rock, spüre ich die Hitze, die er ausstrahlt. Außerdem steigt mir wieder sein männlicher Duft in die Nase. Zum Glück dauert die Fahrt nur wenige Minuten, denn diese intime Nähe bringt mein Herz zum Rasen.

    Kapitel 2 – Ein Mann nebenan

    Ich stehe auf meiner Dachterrasse und blicke über die Häuser und den Park. Er ist die einzige Grünanlage, in der die Bürger Erholung finden können, und tagsüber dementsprechend überfüllt. Zwar wachsen auf fast allen Dächern Pflanzen, doch die werden zur Nahrungsherstellung gebraucht. Anbauflächen sind rar in White City.

    Die Stadt ist hell erleuchtet, obwohl es Nacht ist. Die Kuppel reflektiert das Licht und scheint selbst hellblau zu leuchten. Hier wird es nie völlig dunkel, außer, der Strom würde ausfallen. Das ist bisher jedoch erst ein Mal geschehen. Beinahe wäre eine Massenpanik ausgebrochen, aber der defekte Generator konnte schnell repariert werden.

    Ich hingegen liebe die Dunkelheit. Meine Jalousien lassen kein Licht ins Apartment. Und keine Blicke. Ice bewohnt das Zimmer gleich nebenan, der könnte über die Dachterrasse in mein Apartment blicken.

    Was er gerade macht?

    Vater und ich leben in den obersten zwei Etagen dieses Hochhauses. Sie sind mit der besten Technik gesichert – hier drin kann mir nichts geschehen, Ice muss nicht rund um die Uhr an mir kleben. Komischerweise fehlt mir seine Nähe plötzlich.

    Seufzend stütze ich mich an der Balustrade auf, schließe die Augen und genieße den zarten Wind, der mit meinem offenen Haar spielt. Es ist noch leicht feucht von der Dusche.

    Morgens und abends sorgen gigantische Luftumwälzer dafür, dass sich der Sauerstoff unter der Kuppel gleichmäßig verteilt. Dank der zahlreichen Grünflächen auf den Dächern mangelt es uns nicht daran. Auch auf meiner Terrasse ist alles bepflanzt. Ich züchte exotische Gewächse, Palmen, Miniorangen, Erdbeeren … In meinem Reich sieht es aus wie in einem Dschungel. Mama hat mir wieder neue Samen mitgegeben, die es hier nicht zu kaufen gibt. Ich freue mich, sie morgen in die Erde zu setzen. Ich habe ja sonst nicht viel Beschäftigung, außer Vater zu politischen Treffen zu begleiten. Sie langweilen mich. Nachdem ich vor zwei Jahren meine schulische Ausbildung beendet habe, ist in meinem Leben nicht mehr viel geschehen. Vormittags lässt mich Vater Berichte in den Zentralrechner eintippen. Meist handeln sie von Ordnungswidrigkeiten oder anderen leichten Verstößen. Das war’s aber auch schon.

    Wieso grenzt er mich aus? Wenn ich Senatorin werden soll, muss ich endlich in alles eingeweiht werden. Vertraut er mir nicht? Ich weiß, dass er Angst hat, ich könnte Mama berichten, was hier vorgeht. Dass angeblich hingerichtete Sklaven in Fabriken außerhalb der Stadt arbeiten müssen, um wertvolle Rohstoffe zu produzieren. Oder dass Warrior manchmal unangenehme Aufgaben erledigen müssen und als »Dank« ebenfalls zu den Fabriken versetzt werden, um dort Wache zu schieben. Weil sie dort von den Städten abgeschirmt sind und niemandem berichten können, was sich in White City abspielt. Korruption ist in dieser Stadt an der Tagesordnung. Ich weiß nicht,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1