Über dieses E-Book
"INFERNO": BAND 2 DER MORBUS-DEI-TRILOGIE
Schwarze Verästelungen
auf deiner Haut
ziehen sich fort
verdunkeln die Berge
dringen ein in das Kaiserreich.
Tirol im Jahr 1704:
Johann und Elisabeth fliehen aus dem unheimlichen Bergdorf und schlagen sich durch in Richtung Wien. Schnee, Eiseskälte und gefährliche Wegelagerer machen ihre Reise zu einem riskanten Unterfangen. Als sie trotz der Gefahren ihr Ziel erreichen, scheint eine sichere gemeinsame Zukunft in greifbare Nähe gerückt - bis Feinde aus Johanns Vergangenheit auftauchen. Zu allem Übel bricht plötzlich eine rätselhafte Krankheit aus, die sich wie ein Leichentuch über Wien legt. Die alte Kaiserstadt wird zur Todesfalle, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt ?
Eine aufregende Zeitreise:
Mit Inferno entführen Sie Matthias Bauer und Bastian Zach in eine Welt, in der Tod und Finsternis, aber auch Mut und Hoffnung allgegenwärtig sind. Umgeben von der düsteren Kulisse der winterlichen Alpen folgen Sie Johann und Elisabeth auf ihrer gefährlichen Reise. Erleben Sie das historische Wien im 18. Jahrhundert und die dunklen Machenschaften der Kirche!
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Leserstimmen:
>>Die Gedanken und Erlebnisse der handelnden Personen scheinen zum Greifen nah zu sein! Ein tolles Buch!
>>Ein historischer Roman mit Tempo! Band 1 "Die Ankunft" und Band 2 ?Inferno? haben mich beeindruckt, ich werde mir auch den letzten Band der Morbus-Dei-Trilogie besorgen.
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DIE MORBUS-DEI-TRILOGIE
Band 1: Morbus Dei: Die Ankunft
Band 2: Morbus Dei: Inferno
Band 3: Morbus Dei: Im Zeichen des Aries
Ähnlich wie Morbus Dei
Titel in dieser Serie (3)
Morbus Dei: Die Ankunft: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMorbus Dei: Inferno: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMorbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Rezensionen für Morbus Dei
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Buchvorschau
Morbus Dei - Bastian Zach
Bastian Zach
Matthias Bauer
Morbus Dei:
Inferno
Roman
Bastian Zach – Für meine Großeltern. Und Sabine 21794
Matthias Bauer – Für meine drei: Moni, Hannah und Sophie
Prolog
Die Zeit ist gekommen.
Während ich dies schreibe, tobt ein Sturm durch die Straßen von Wien, ein Sturm aus Hass und Verderben. Schreie gellen durch die Stadt, werden übertönt von anderen, dunkleren Stimmen.
Den Stimmen von IHNEN.
Bald werden sie zu mir kommen. Aber vielleicht ist das nur recht und billig, denn immerhin war ich es, die das Verderben über die Stadt gebracht hat.
Schritte im Hof. Ich werde das Buch im Haus verstecken, vielleicht findet er es. Wenn er noch lebt.
Sie sind da. Gott, verzeih mir, und steh uns bei in dieser finstersten Stunde.
Elisabeth Karrer
Wien, Anno Domini 1704
Abitus
Kapitel1_Abitus.jpgTyrol,
Anno Domini 1704
I
Der Bauer schlug mit dem Gesicht hart auf und blieb keuchend im Schnee liegen. Er hatte den Schlag nicht kommen sehen, nicht einmal erahnt. Der Angreifer musste mit dem Teufel im Bunde stehen, wenn nicht der Teufel selbst gekommen war, um ihn zu holen. Verdient hätte er es, weiß Gott.
Sein Kopf schmerzte, alles schien zu verschwimmen – der Wind, der heulend durch die Bäume fuhr, die Tür des heruntergekommenen Bauernhofes, die auf und zu schlug, das Krächzen der Raben, die sich durch den sturmgepeitschten Himmel kämpften …
Totenvögel, dachte der Bauer.
Kreist nur weiter über mir, es könnte sich lohnen.
Dann – Schritte auf dem gefrorenen Boden, die sich ihm langsam näherten. Der Bauer wagte nicht sich zu bewegen und presste die Augen zu. Die Schritte verstummten knapp neben ihm. Eine erdrückende Stille legte sich über alles.
Aber nur kurz.
„Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, hab ich recht?"
Diese Stimme. Ruhig, bestimmt. Er hatte sie nur zu gut in Erinnerung, hatte jedoch gehofft, sie nie wieder hören zu müssen.
„Los, dreh dich um!"
Der Bauer wälzte sich mühsam auf den Rücken, Schneeflocken rieselten auf sein Gesicht. Langsam öffnete er die Augen.
Über ihm, verschwommen – drei Gestalten. Eine Frau, ein alter Mann – und er.
Johann List.
Da wär mir der Gehörnte lieber gewesen, stöhnte der Bauer innerlich. Er setzte sich vorsichtig auf und rieb sich den schmerzenden Hinterkopf. Dann blickte er Johann aus zusammengekniffenen Augen an. „Was willst du?"
„Ich will mein Geld."
„Welches Geld? Verstohlen tastete der Bauer hinter seinem Rücken nach dem kurzen Eisenstab, der an seinem Gürtel hing. „Ich weiß nicht, wovon –
Wieder wurde er überrascht, sah keine Bewegung, fühlte nur plötzlich einen glühenden Schmerz, der durch sein linkes Bein loderte. Er schrie entsetzt auf, sah, dass ein Messer in seinem Oberschenkel steckte, scharf wie ein Türkenschwert. Der Bauer kannte diese Waffe mit dem kunstvoll verzierten Griff – hatte sie sogar schon in der Hand gehabt. Er griff danach, aber sein Gegner war schneller, riss das Messer mühelos heraus und hielt es an die Kehle des Bauern. „Das Bein wächst wieder zu, deine Kehle nicht. Wo ist mein Geld?"
Der Bauer presste seine Hand auf die Wunde, Blut quoll zwischen den Fingern hervor und versiegte im Schnee. Er schluchzte, stammelte unverständliche Worte.
Die junge Frau trat zu Johann. „Ist das wirklich notwendig?"
„Hättest du dasselbe gesehen wie ich, würdest du seinen Kopf fordern, glaub mir. Geht zum Schlitten und holt unsere Sachen, ich bin hier gleich fertig."
Mit diesen Worten hob er den Bauern wie einen jungen Hund am Genick auf und schleifte ihn zur Eingangstür. Einen Augenblick später waren die beiden Männer von der Finsternis des Hauses verschluckt.
Der Geruch des alten Bauernhauses stach Johann sofort in die Nase – eine Mischung aus abgestandener Luft, verdorbenem Essen und Schimmel.
Wie in den Zellen. Damals.
Er verzog unwillkürlich das Gesicht. „Hast du jemals frische Luft in dieses Loch gelassen, seit ich weg bin?"
„Wozu? So bleiben wenigstens Krankheit und Seuche draußen." Der Bauer humpelte schneller, das Gesicht schmerzverzerrt, aber Johann hatte ihn sofort wieder beim Genick.
„Nicht so schnell! Hast ist aller Laster Anfang."
Der Bauer verlangsamte seinen Schritt. Gehorsam führte er Johann weiter durch die schmutzige Labe mit den roh gekalkten Mauern, die eine niedrige Decke mit wuchtigen, schwarzen Deckenbohlen trugen. Die Türen zu den Kammern waren geschlossen, die Fenster glichen eher Schießscharten und ließen kaum Tageslicht herein. Die dicken Mauern hielten alle Geräusche ab, es war still – zu still, dachte Johann. Der abscheuliche Geruch und die Dunkelheit ließen ihn an eine Gruft denken.
Eine der Türen war geöffnet. Johann sah beim Vorbeigehen, dass ein einfaches, frisch bezogenes Bett in der kleinen Kammer stand.
„Erwartest du Gäste?"
„Ja, ein französisches Dienstmadel, wenn’s recht ist."
Johann hielt sein Messer hoch.
Der Bauer zuckte mürrisch mit den Schultern. „Alle paar Winter kommt ein Pfaff daher. Nach einer Nacht ist er wieder weg, weiß der Teufel wohin. Aber zahlen tut er gut, also frag ich nicht."
„Ganz was Neues, dass wer von deinem Hof wieder wegkommt. Johann lächelte grimmig. „Außer mir natürlich.
Der Bauer blickte ihn verständnislos an. „Was willst du damit –"
Johann stieß ihn unsanft in den Rücken. „Geh einfach nur weiter, dann lügst du wenigstens nicht."
Der Bauer betrat die Rauchkuchl. Die Flammen des offenen Herdfeuers waren die einzige Lichtquelle. Es stank erbärmlich, der Boden war von Schlamm und Mist verkrustet. Überall lagen Essensreste und Hühnerfedern, die vom Rupfen übrig geblieben waren. Die Wände waren schwarz vom Ruß und hatten tiefe Risse.
Der Bauer ging zum Herdfeuer, nahm einen glimmenden Span heraus und entzündete damit eine Ölfunzel. Er sah, dass Johann seinen Blick durch die Kuchl schweifen ließ und dabei das Gesicht verzog.
„Was passt denn hier nicht? Bist was Besseres gewohnt, was?"
„Dass ein Schwein wie du in einem solchen Koben haust, wundert mich nicht. Aber du bist doch kein armes Schwein, oder?" Johann fixierte den Bauer durchdringend.
„Ich hab kein Geld. Nur deines, und davon hab ich nichts angerührt."
Die beiden Männer standen sich gegenüber. Das flackernde Licht tanzte über ihre Gesichter, Holzscheite knacksten im Feuer, von weit entfernt war das Heulen des Windes zu hören.
„Mitten im Winter kannst es auch schlecht ausgeben", sagte Johann und grinste kalt.
„Es war ein hartes Jahr, List, ehrlich. Ich war am Ende, deshalb hab ich dir dein Geld abgenommen. Wenn ich es, der Bauer räusperte sich, um seiner Stimme einen festen Klang zu geben, „wenn ich es dir wiedergeb, sind wir dann quitt?
„Wir werden sehen."
„Aber –"
„Los jetzt!"
Der Bauer betrat die Vorratskammer, stellte die Lampe ab und bückte sich nach einem Eisenring, der in den Boden eingelassen war. Bis auf ein paar Säcke mit verfaulten Kartoffeln und einige alte Brotlaibe war die Kammer leer.
Der Bauer zog kräftig an dem Eisenring. Eine Falltür hob sich und ließ ein schwarzes Loch offenbar werden. Abgetretene Stufen führten in die Tiefe, aus der noch stickigere Luft quoll.
„Nach dir", sagte der Bauer.
Anstatt einer Antwort packte Johann den Mann und stieß ihn die Treppe hinunter. Der Bauer fiel ins Leere, Johann hörte den Aufprall und einen lauten Schrei – der Mann war offenbar auf sein verwundetes Bein gefallen.
Gut so, dachte Johann. Er packte die Ölfunzel und stieg langsam in die Dunkelheit hinab.
II
Der unterirdische Raum war in etwa so groß wie die Rauchkuchl, aber im Gegensatz zum restlichen Haus geradezu hingebungsvoll in Ordnung gehalten. Der festgestampfte Erdboden war sauber, die glatten Steinplatten an den Wänden wirkten wie poliert. Ein großes Kreuz aus schwarzem, glänzenden Holz war zwischen die Platten eingelassen. Es beherrschte den leeren Raum, gab ihm eine diabolische Note.
Die Luft war drückend und schwer, Johann konnte kaum atmen. Das Kreuz war mit rostroten Flecken übersät, ebenso die Steinplatten daneben. Er strich mit der Hand darüber, fühlte Unebenheiten, schmale Rillen – wie Kratzer …
Langsam drehte Johann sich zum Bauer um. „Hast du sie hier heruntergebracht, bevor du sie getötet hast?"
„Getötet? Wovon sprichst du?" Das unsichere Grinsen verriet die Lüge.
Johann spürte Wut in sich aufsteigen, Erinnerungen blitzen in ihm auf.
Die Grube, der Geruch nach Verwesung …
Seine Hand krampfte sich um den Griff des Messers. Ließ es wieder los. Augen, die ihn aus verrottenden Blättern anstarrten, gebrochen, flehend, tot …
In einer schnellen, kaum wahrnehmbaren Bewegung packte Johann den Bauer an der Kehle und drückte ihn gegen das Kreuz. „Das wagst du zu fragen?, zischte er. „Ich hab sie gesehn, ich hab sie alle gesehn, hinten im Wald, in deiner Leichengrube!
Der Bauer wand sich unter Johanns Griff. „Aber ich –"
„Sogar Kinder! Mein Gott, ich sollte dich auf der Stelle töten."
„Bitte nicht. Bitte lass mich am Leben!", keuchte der Bauer.
Johann presste die Kehle des Mannes fester zu. „Ich hab ehrbarere Männer als dich getötet. Warum sollte ich dich am Leben lassen?"
„Hab – Erbarmen –," röchelte der Bauer.
Johann dachte an die Menschen, die hier gelitten hatten, in dieser Dunkelheit. Seine Hand krampfte sich noch fester in die Kehle des Bauern, der sich nur mehr schwach wehrte.
Lass es. Es ist genug.
Die Bewegungen des Bauern wurden schwächer.
Lass andere das Urteil vollstrecken.
Wie so oft hatte die innere Stimme Recht. Johann ließ den Mann los, der zu Boden fiel und krampfhaft versuchte, Luft zu holen. Johann beugte sich zu ihm hinunter. „Hör mir gut zu, du jämmerliche Made, sagte er leise. „Gib mir mein Geld, dann nagle ich dich vielleicht nicht an dieses Kreuz.
Der Bauer nickte keuchend und stand mühsam auf. Er humpelte zur Wand und nahm eine der Steinplatten ab. Dann griff er in die Öffnung und zog eine Geldkatze heraus. Johann deutete ihm wortlos, der Bauer warf ihm die Geldkatze zu.
Johann fing sie auf, wog sie kurz in der Hand. „Scheint noch alles da zu sein."
„Hab ich dir doch gesagt. Sind wir jetzt einig?" Der Bauer stand schwer atmend vor dem Loch in der Wand und rieb sich die Kehle. Seine Haltung wirkte unnatürlich, verrenkt. Und Johann sah auch warum – der Mann bemühte sich, die Öffnung zu verdecken.
„Geh zur Seite!"
Als der Bauer keine Anstalten machte, schritt Johann auf ihn zu und stieß ihn weg. Er blickte in das Loch hinein und sah, dass es mit Geldkatzen und zugeschnürten Lederbeuteln gefüllt war. Er nahm einen der Beutel in die Hand, er war schwer und klimperte.
Johann warf den Beutel vor dem Bauer auf den Boden. Der Beutel platzte auf, dutzende Münzen sprangen durch den Raum und blieben hell singend liegen.
„Du hast also nur mich bestohlen?" Johann starrte den Bauer an, dieser senkte den Blick.
Die Öllampe flackerte, es war totenstill im Raum. Die beiden Männer wirkten erstarrt, wie Statuen.
„Aus meinen Augen", flüsterte Johann schließlich.
Der Bauer konnte es nicht glauben. „Du lässt mich gehen?"
„Ich sag es nicht zweimal."
„Ich danke dir, ich –", stammelte der Bauer.
„Dank mir nicht zu früh."
Die junge Frau spannte gerade den Ochsen aus, als ein Bellen sie herumfahren ließ. Sie sah den Schäferhund, der aus dem Wald aufgetaucht war und hechelnd auf sie zugelaufen kam.
Der Hund warf sich vor ihr in den Schnee, sie kraulte ihm den Kopf. „Vitus! Wo hast du dich herumgetrieben?"
Plötzlich hörte die junge Frau, wie die Tür zum Bauernhaus krachend aufsprang.
Johann tauchte auf und zerrte den Bauer mit sich. Vitus legte die Ohren an und begann zu knurren. Die junge Frau strich ihm beruhigend über das Fell.
Der Bauer riss sich los und wollte gerade weglaufen, als ihn Johann am Arm packte.
„Nicht so schnell, Halsabschneider. Du bekommst nichts zu essen, keine Decke. Nur das, was du jetzt trägst."
Der Bauer nickte hastig.
„Abzüglich deiner Schuhe und Strümpfe, gleich deinen Opfern."
„Aber – das ist mein Todesurteil, stammelte der Bauer, „das nächste Dorf ist Tage entfernt. Ich werd erfrieren.
„Das lass Gott entscheiden, sagte Johann. „Vielleicht hat er ein Einsehen mit dir. Wärst nicht der erste Sünder, den er durchkommen lässt. Und jetzt wird’s bald?
Der Bauer erkannte, dass Widerspruch zwecklos war. Während er sich seines Schuhwerks entledigte, begann er zu weinen. Schluchzend kroch er nach vorn und umklammerte Johanns Bein.
„Ich flehe Euch an. Ich bin nur ein Mann, der ums Überleben kämpft."
Johanns Geduld war zu Ende, er zog den Bauer hoch und verabschiedete ihn mit einem Tritt in Richtung Wald. Der Bauer stürzte, dann rappelte er sich auf und stapfte mit bloßen Füßen durch den Schnee davon, als würde er über glühende Kohlen laufen. Gleich darauf war er zwischen den Bäumen verschwunden.
Die Frau drehte sich zu dem alten Mann um, der neben dem Ochsen stand. Das Tier dampfte trotz der beißenden Kälte vor Anstrengung, es hatte den schweren Schlitten den ganzen Tag durch den Schnee gezogen. Der alte Mann strich über die Flanken des Ochsen, das Tier schnaubte.
„Großvater, verstehst du das?"
Der alte Mann zuckte mit den Achseln. „Der Johann weiß schon, was er tut. Es hatte aufgehört zu schneien, der alte Mann klopfte sich die Schneeflocken von seinem dicken, gegerbten Mantel. Er blickte in den dämmrigen Himmel, in die vom Wind zerrissenen Wolken, dann wieder zu der jungen Frau. „Es wird bald dunkel. Bring die Sachen hinein, ich versorg das Tier.
Er zog den Ochsen samt Schlitten zum Stall, der Hund folgte ihm.
Die Frau hob die Bündel auf und ging auf Johann zu. Er umarmte sie wortlos, dann zeigte er ihr seine Geldkatze.
„Das müsste vorerst reichen, aber im Keller ist noch mehr. Lass uns hierbleiben und die kältesten Tage abwarten. Dann können wir weiter, mit dem Geld schlagen wir uns schon durch."
Die junge Frau sah den Spuren des Bauern nach. Blutstropfen sprenkelten den Schnee, denn Johann hatte den Mann die Wunde nicht verbinden lassen. Dann blickte sie auf das Bauernhaus, auf den Stall mit dem eingesunkenen Dach. Etwas Böses ging von diesem Hof aus, das spürte sie deutlich. Sie fröstelte unwillkürlich. „Ich fürchte, du wirst mir nicht sagen, was das ganze bedeutet?"
Johann blickte ihr wortlos in die Augen. Sie nickte. „Dann versprich mir wenigstens, dass wir nur so lange hier bleiben, wie es nötig ist."
„Versprochen. Und jetzt komm, bevor wir hier draußen erfrieren."
III
Johann schob den leeren Teller auf die Seite. Elisabeth lächelte. „Todesmutig wie immer, Johann. Die Brennsuppe hat ihren Namen nicht verdient, aber ich hab leider nicht mehr gefunden."
Nachdem sie die Kuchl notdürftig gesäubert hatten, war Elisabeth auf die Suche nach etwas Essbarem gegangen, aber das wenige Fleisch roch bereits, und auch das Gemüse war großteils verschimmelt. Also hatte Elisabeth sich mit alten Kartoffeln und Brot beholfen.
„Sie war heiß und dick. Das reicht mir nach den Tagen im Freien. Das kalte, zähe Fleisch und die Brühe aus Baumrinde und Wurzeln stehen mir schon bei den Ohren heraus", antwortete Johann.
„Seid’s froh, dass wir es überhaupt geschafft haben, sagte der alte Mann. „Eigentlich müssten wir tot sein. So wie all die anderen.
Schweigen folgte diesen Worten. Der Wind zog pfeifend durch die Ritzen des alten Hauses, ließ Holz knarren und das Küchenfeuer flackern.
Der alte Mann blickte Johann an. „Wie lange willst du hier bleiben?"
„So lange, bis die schlimmsten Wintertage vorbei sind. Wir schaffen es nicht weiter, allein würde ich vielleicht durchkommen, aber zu dritt –, Johann kratzte sich nachdenklich am Hals. „Ich werd in den nächsten Tagen auf die Jagd gehen, dann haben wir frisches Fleisch.
„Bist dir sicher, dass der Bauer nicht zurückkommt?"
„Ganz sicher, sagte Johann grimmig. „Ich hab aber trotzdem die Balken geschlossen und die Tür verriegelt.
„Gut." Der alte Mann lehnte sich zurück, holte eine verbogene Pfeife heraus und stopfte sie mit langsamen Bewegungen. Dann nahm er einen glimmenden Span aus dem Herdfeuer und zündete sich die Pfeife an. Ein angenehmer Duft aus Tabak und Kräutern breitete sich in der Kuchl aus.
Die drei schwiegen. Sie hatten schon auf ihrer Flucht nicht viel geredet, hatten nicht erwähnt, was hinter ihnen lag. Was vor allem an dem alten Mann lag, der sich geweigert hatte, über die Geschehnisse zu sprechen.
Schließlich unterbrach Elisabeth die Stille. „Großvater, ich hab dir eine Kammer im oberen Stock hergerichtet. Es sind genug Decken oben, und am Herd steht eine Pfanne mit Kohlen für das Bett. Es ist eiskalt im ganzen Haus."
„Dank dir, Kinderl. Wo schlaft – ihr?" Die Pause sagte genug.
„Hier herunten ist eine Kammer mit zwei Betten. Sonst ist im Haus fast nichts zu gebrauchen, wir müssen die Stube erst herrichten und den Ofen wieder einheizen", antwortete Elisabeth und errötete leicht.
„So, so, zwei Betten … Dem alten Mann entschlüpfte ein Lächeln. Er klopfte die Pfeife am Rand des Herds aus und steckte sie ein. „Allerdings –
, Johann und Elisabeth blickten ihn fragend an. „Wenn’s so kalt ist, wärmt man sich schneller, wenn man sich aneinander drückt. Aus der Not eine Tugend machen, sozusagen. Der alte Mann räusperte sich und lächelte verschmitzt. „Dann gute Nacht, Kinder. Und – Johann …
„Ja?"
„Danke, dass du uns in Sicherheit gebracht hast. Danke für alles." Auf einmal standen Tränen in seinen Augen.
Elisabeth ging schnell auf ihn zu. „Großvater –"
Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Schon recht, Kinderl. Erinnerungen, das ist alles. Die kann man halt nicht so einfach hinter sich lassen."
„Wird schon werden, Großvater. Wirst sehen."
Der alte Mann nickte. Er bückte sich unter den Tisch und streichelte Vitus, der sich behaglich zusammengerollt hatte und schlief. Dann nahm er die Pfanne mit den glühenden Holzstücken, gab Elisabeth einen Kuss auf die Stirn und verließ die Küche.
Johann ging zu Elisabeth und umarmte sie. Sie erwiderte seine Umarmung, er küsste sie sanft. „Alles wird gut, Elisabeth. Schon bald."
„Dafür bete ich jeden Tag. Und für uns drei."
„Tu das. Denn mich wirst nicht mehr los." Johann grinste.
Sie gab ihm einen Klaps und lächelte schelmisch. „Wer weiß, ob ich dich behalte. Bist ja nur ein Schmied."
„Frech und aufmüpfig. Das werd ich dir austreiben. Am besten gleich jetzt." Er sah ihr in die Augen. Elisabeth wurde rot.
„Ich räum noch schnell zusammen."
„Dafür haben wir später genug Zeit. Tagelang, wenn du willst."
Sie wehrte sich nicht, als er sie mit sich zog.
In der Kammer war es eisig kalt. Johann und Elisabeth entkleideten sich schnell und schlüpften in das schmale Bett unter die Decke. Es war dunkel im Raum, bis auf die Kerze, die Johann mitgebracht hatte und die jetzt in einer Halterung an der Wand steckte. Die Kerze flackerte in der Zugluft und spendete behagliches Licht.
Als sie sich umarmten, fühlte Elisabeth sich mit einem Male unsicher. Sie hatten sich nur einmal geliebt, in jener Nacht im Dorf, bevor die Männer und die Soldaten zum Kampf aufgebrochen waren. Diese Nacht war wunderschön gewesen, aber würde es wieder so sein? Würde Johann sie wieder so lieben, jetzt, wo er einmal bekommen hatte, was er wollte?
Als ob er ihre Zweifel spürte, rieb Johann zärtlich seine Wange an der ihren und begann sie sanft zu liebkosen, berührte ihre Brüste, küsste ihren Bauchnabel, dann ihre Schenkel. Wärme stieg in Elisabeth hoch, ließ sie aufstöhnen und alle Zweifel verfliegen.
Der alte Mann sah aus dem Bleiglasfenster. Es war mit Schneeblumen übersät, aber er konnte in der Ferne trotzdem die verschneiten Wälder und Berge erkennen, eisblau und kalt im Mondlicht. Der Wind heulte ums Haus, es schien dem alten Mann, als würde er Laute von jenseits der Berge mit sich bringen, Stimmengewirr, das Prasseln von Feuer, Schreie …
Johann genoss es, Elisabeths Lust zu spüren. Sie war so ganz anders als die Frauen, die er bisher gekannt hatte. Elisabeth war rein, sie war klug und schön, er liebte sie, liebte alles an ihr, ihr Lachen, ihren wohlgeformten Körper, ihr Haar, in dem sich das Licht der Kerze fing.
Sie bewegten sich im Einklang, so selbstverständlich und vertraut, als ob sie sich schon immer gekannt hätten.
Der alte Mann konnte seine Tränen nicht länger zurückhalten. Er weinte darum, was das Schicksal ihm angetan hatte. Der schmerzliche Verlust seiner Frau, die er über alles geliebt hatte. Der tyrannische Sohn, der ihm alles raubte, was er aufgebaut hatte. Und die schreckliche Vergangenheit, die das Dorf eingeholt und ihren Tribut gefordert hatte.
Was war das für ein Leben, das der Herr für ihn auserkoren hatte? Was für ein Lebensabend, der ihn erwartete? Wenn es nach ihm ging, wäre er gern einfach entschlafen, jetzt, wo Elisabeth jemanden an ihrer Seite hatte, der für sie durchs Feuer ging.
Die Tränen versiegten. Der alte Mann fuhr sich mit der Hand über die nassen Augen, dann blickte er nachdenklich auf die Handfläche, auf die unmerklichen schwarzen Linien, die sich wie ein Spinnennetz darüber zogen.
Die Hitze des Feuers.
Ihm war schon seit Tagen, als würde ein Feuer in seinem Körper lodern.
Und er kannte auch den Grund dafür.
Elisabeth drückte Johanns Wange an die ihre, seinen Oberkörper an sich, kein Abstand sollte sie trennen, alles verbinden, um gemeinsam eins zu sein. Elisabeth spürte immer mehr, dass es nicht so war wie beim ersten Mal. Es war schöner.
Sie bewegten sich schneller, verloren sich in ihrer Lust.
Der alte Mann riss sich sein Hemd vom Oberkörper.
Die Hitze des Feuers.
Im fahlen Licht des Mondes sah er die tiefen, schwarzen Verästelungen, die sich in den letzten Tagen immer stärker ausgebreitet hatten und nun schlangengleich über die ganze Brust pulsierten …
Johann sank auf Elisabeth, sie schloss die Augen und drückte ihn, so fest sie konnte, an sich. Alles um sie herum war vergessen, die Vergangenheit, die Zukunft. Es war einer jener Momente, die man am liebsten einfangen und festhalten wollte, damit sie nie vergehen mögen.
Das Licht der Kerze ging flackernd aus.
Der alte Mann wusste, dass er zu ihnen gehörte. Deshalb brachte ihm der Wind ihre Stimmen, dunkel und verlockend. Würde er so werden wie sie, wie – sein Sohn?
Hitze. Und Wut.
Wut, die in den letzten Tagen immer stärker aufgekeimt war. Wie lange würde es dauern, bis sie ihn beherrschte? Bis er denen etwas antat, die er liebte?
Aber so weit würde es nicht kommen.
Dafür würde er sorgen.
IV
Sie wurde mit voller Wucht gegen die Holzwand geschleudert. Benommen taumelte sie zurück. Verschwommen sah sie ihn:
Seine strähnigen Haare hingen ihm ins Gesicht, das von schwarzen Verästelungen durchzogen war. Seine Kleidung war zerfetzt, die Hände voll getrocknetem Blut. Er glich eher einem Dämon aus der Hölle als einem Menschen, aber was immer er auch war – er war zurückgekehrt, um seine Tochter zu holen.
Langsam schritt er auf sie zu.
Sie riss die Arme hoch, er durfte sie nicht in die Hände bekommen, sie musste –
Elisabeth erwachte keuchend, alptraumhafte Bilder wie Blitze vor den Augen, die langsam schwächer wurden. Dann hörte sie die leisen Atemzüge neben sich, sah Johann, der ruhig neben ihr schlief.
Es war dunkel im Raum, bis auf die schmalen Streifen des Mondlichts, die auf Bett und Wände fielen.
Beruhige dich. Es war nur ein Alptraum.
Nicht der erste, seit sie geflüchtet waren, aber noch nie war er so eindringlich gewesen. Sie vermeinte noch die Stimmen der Dorfbewohner und das Prasseln der Flammen zu hören, konnte das Blut riechen und ihn sehen, wie er unerbittlich auf sie zukam –
Genug! Das war vorbei, und es galt, in die Zukunft zu blicken.
Elisabeth fröstelte plötzlich, es war eiskalt in der Kammer. Ihre Kehle war trocken, und sie beschloss, in die Kuchl zu gehen und etwas Wasser zu trinken. Leise stand sie auf, um Johann nicht zu wecken, warf sich eine der Decken über und schlüpfte aus dem Raum.
Die Labe war dunkel. Der Wind strich um das Haus und ließ die Balken ächzen, sonst war es still.
Elisabeth tastete sich langsam in Richtung Kuchl vor, als sie von oben ein Geräusch hörte. Sie blieb stehen und lauschte in die Finsternis hinein.
Ein Kratzen, dann etwas, das wie ein Scharren klang.
Ungeziefer, dachte sie und tastete sich weiter. Sie wusste um das Eigenleben, das Gebälk und Mauern führten, vor allem in stürmischen Nächten.
Wieder das Kratzen.
Elisabeth erstarrte.
War ein größeres Tier ins Haus eingedrungen, oder schlimmer noch: ein Mensch? Sie erinnerte sich an das wieselgleiche, heimtückische Gesicht des Bauern, den Johann in den Wald getrieben hatte. War er zurückgekommen, um sich zu rächen?
Das Geräusch verstummte wieder.
Elisabeth blieb noch einen Augenblick stehen, dann ging sie weiter. Es musste eine Sinnestäuschung gewesen sein, hervorgerufen durch den Alptraum, kein Wunder, dass –
Ein Poltern von oben. Laut und unmissverständlich.
Elisabeth
