Drafts by Marina Zhir-Lebed
Die neue Weltordnung nach dem Zerfall der Sowjetunion und die rasche Verbreitung von Informations... more Die neue Weltordnung nach dem Zerfall der Sowjetunion und die rasche Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien bedeuten für die nationale Identitätsbildung in ehemals sowjetischen Gesellschaften immer neue Herausforderungen. So wird in der vorliegenden
Arbeit am Beispiel Kasachstans gezeigt, was das Nationalbewusstsein junger Menschen aus der Republik Kasachstan prägt und welche Rolle die Social-Media-Nutzung dabei spielt. Dafür wurden 16 problemzentrierte Interviews mit jungen, hochqualifizierten Social-Media-Nutzern aus der Hauptethnie der Titularnation (Kasachen) und der ethnischen Minderheit (Russen) durchgeführt. Die Interviewtranskripte werden mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie analysiert und in Form eines paradigmatischen Modells nach Straus und Corbin zusammengefasst. Zur besseren Verständlichkeit
des empirischen Teils werden außerdem historische Prämissen und gegenwärtige gesellschaftliche Tendenzen in der Republik Kasachstan skizziert.
Die Analyse der Interviews ergibt eine deutliche Differenz zwischen ethnischen Russen und ethnischen Kasachen in Bezug auf ihr Heimatverständnis. Trotzdem eint beide Gruppen die
Überzeugung von einem „gegenseitigen Verhältnis“ zwischen Staat und Gesellschaft sowie der Notwendigkeit eines kritischen Patriotismus und staatsbürgerlichen Verantwortungsbewusstseins.
Zwar findet die nationale Identität kein direktes Abbild in den Social-Media-Profilen, zeigt sich aber durch die Unterstützung sozial-politischer Initiativen innerhalb der Social Media. Das führt einerseits zu der Vernetzung zwischen den politisch engagierten Social-Media-Nutzern, zugleich kann sich aber
auch die soziale Trennung zwischen russischsprachigen und kasachischsprachigen Bürgern intensivieren. Die zahlreichen internationalen Kontakte in den Social Media und die Begegnung mit verschiedenartigen Inhalten begünstigt die Reflexion der eigenen nationalen Identität und öffnet den
Zugang zu neuen Wertvorstellungen. Im Umgang damit zeigen sich unterschiedliche Strategien, wie zum Beispiel die Verbesserung des Staats-Images oder die Auswanderung.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Papers by Marina Zhir-Lebed
Iustel, Dec 1, 2015
El articulo critica la dicotomia prevalente concentrado/difuso utilizada para clasificar los sist... more El articulo critica la dicotomia prevalente concentrado/difuso utilizada para clasificar los sistemas de justicia constitucional; recuerda que muchos autores habian propuesto tomar en cuenta ulteriores elementos (el bien protegido, la cercania de los intereses protegidos, la eficacia directa de los pronunciamientos, etc.); sugiere considerar “pertinentes” para fines taxonomicos otros elementos, como el parametro y el objeto del juicio. Tambien niega que, en principio, sea posible clasificar los modelos de justicia constitucional teniendo en consideracion un solo elemento. Para formular una propuesta reconstructiva, elabora los siguientes pasos: a) moviendo de la critica de Tusseau a los modelos, en primer lugar la acentua, no solo contestando la “pureza” del modelo estadounidense, sino pero metiendo en duda incluso que se pueda considerar en si un “modelo” difuso; b) mueve la atencion, de la clasificacion anclada en los modelos, hacia la clasificacion anclada en el analisis de los sistemas; c) niega la utilidad de construir clases rigidas, recomendando el uso de clasificaciones debiles, que permitan situar las experiencias en lineas graduadas; d) selecciona algunos elementos importantes para las clasificaciones, reforzando aquellos tradicionales, pero revalorando algunos generalmente dejados en el olvido (especialmente el parametro y el objeto). El texto sugiere finalmente algunas formas para agrupar en clases ductiles los sistemas, cruzando las clasificaciones propuestas por separado, para medir la capacidad de condicionamiento de la justicia constitucional en los distintos sistemas.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Central Asian Affairs
The Russia-Ukraine conflict raised fears that Kazakhstani Russians outside of Russia could be mob... more The Russia-Ukraine conflict raised fears that Kazakhstani Russians outside of Russia could be mobilized by the idea of the Russkiĭ mir (Russian world), which has been actively spread on the Russian-speaking segment of social media. Although Russian- speaking social media are popular in Kazakhstan, the example of young Kazakhstani Russians demonstrates that social media usage strengthens the connection to Kazakhstan rather than to the historical “home” country. Being surrounded by visual and textual information related to Kazakhstani urban centers, local Russian youth begin to envisage and create their version of Kazakhstan based upon personal social media feeds. As a result, their civic awareness and sense of belonging to Kazakhstan raise and allow these young people to navigate and portray their national identity in a positive way.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Recent events, such as the Ukrainian crisis, political protests in Belarus, and the Nagorno-Karab... more Recent events, such as the Ukrainian crisis, political protests in Belarus, and the Nagorno-Karabakh conflict’s escalation, have clearly demonstrated that the so-called ‘national question’ has remained an acute issue in the post-Soviet space. Being surrounded by Russia’s neo-imperial calls, but also by the dominating titular culture in the country of their current residence, ethnic Russians, and their national belonging arouse the interest of academia. Simultaneously, the tremendous expansion of information and communication technologies (ICTs), as well as the popularity of social media in the ex-Soviet republics, opens new opportunities for the conception of a national image, especially for young people. Hence, the studying of ethnic and civic belonging in the post-Soviet context requires an additional technological viewpoint. While Cyberspace in Kazakhstan remains state-controlled, Russia employs social media to unite its compatriots around the Russian national idea. However, the ...
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Zentralasien-Analysen
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Uploads
Drafts by Marina Zhir-Lebed
Arbeit am Beispiel Kasachstans gezeigt, was das Nationalbewusstsein junger Menschen aus der Republik Kasachstan prägt und welche Rolle die Social-Media-Nutzung dabei spielt. Dafür wurden 16 problemzentrierte Interviews mit jungen, hochqualifizierten Social-Media-Nutzern aus der Hauptethnie der Titularnation (Kasachen) und der ethnischen Minderheit (Russen) durchgeführt. Die Interviewtranskripte werden mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie analysiert und in Form eines paradigmatischen Modells nach Straus und Corbin zusammengefasst. Zur besseren Verständlichkeit
des empirischen Teils werden außerdem historische Prämissen und gegenwärtige gesellschaftliche Tendenzen in der Republik Kasachstan skizziert.
Die Analyse der Interviews ergibt eine deutliche Differenz zwischen ethnischen Russen und ethnischen Kasachen in Bezug auf ihr Heimatverständnis. Trotzdem eint beide Gruppen die
Überzeugung von einem „gegenseitigen Verhältnis“ zwischen Staat und Gesellschaft sowie der Notwendigkeit eines kritischen Patriotismus und staatsbürgerlichen Verantwortungsbewusstseins.
Zwar findet die nationale Identität kein direktes Abbild in den Social-Media-Profilen, zeigt sich aber durch die Unterstützung sozial-politischer Initiativen innerhalb der Social Media. Das führt einerseits zu der Vernetzung zwischen den politisch engagierten Social-Media-Nutzern, zugleich kann sich aber
auch die soziale Trennung zwischen russischsprachigen und kasachischsprachigen Bürgern intensivieren. Die zahlreichen internationalen Kontakte in den Social Media und die Begegnung mit verschiedenartigen Inhalten begünstigt die Reflexion der eigenen nationalen Identität und öffnet den
Zugang zu neuen Wertvorstellungen. Im Umgang damit zeigen sich unterschiedliche Strategien, wie zum Beispiel die Verbesserung des Staats-Images oder die Auswanderung.
Papers by Marina Zhir-Lebed
Arbeit am Beispiel Kasachstans gezeigt, was das Nationalbewusstsein junger Menschen aus der Republik Kasachstan prägt und welche Rolle die Social-Media-Nutzung dabei spielt. Dafür wurden 16 problemzentrierte Interviews mit jungen, hochqualifizierten Social-Media-Nutzern aus der Hauptethnie der Titularnation (Kasachen) und der ethnischen Minderheit (Russen) durchgeführt. Die Interviewtranskripte werden mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie analysiert und in Form eines paradigmatischen Modells nach Straus und Corbin zusammengefasst. Zur besseren Verständlichkeit
des empirischen Teils werden außerdem historische Prämissen und gegenwärtige gesellschaftliche Tendenzen in der Republik Kasachstan skizziert.
Die Analyse der Interviews ergibt eine deutliche Differenz zwischen ethnischen Russen und ethnischen Kasachen in Bezug auf ihr Heimatverständnis. Trotzdem eint beide Gruppen die
Überzeugung von einem „gegenseitigen Verhältnis“ zwischen Staat und Gesellschaft sowie der Notwendigkeit eines kritischen Patriotismus und staatsbürgerlichen Verantwortungsbewusstseins.
Zwar findet die nationale Identität kein direktes Abbild in den Social-Media-Profilen, zeigt sich aber durch die Unterstützung sozial-politischer Initiativen innerhalb der Social Media. Das führt einerseits zu der Vernetzung zwischen den politisch engagierten Social-Media-Nutzern, zugleich kann sich aber
auch die soziale Trennung zwischen russischsprachigen und kasachischsprachigen Bürgern intensivieren. Die zahlreichen internationalen Kontakte in den Social Media und die Begegnung mit verschiedenartigen Inhalten begünstigt die Reflexion der eigenen nationalen Identität und öffnet den
Zugang zu neuen Wertvorstellungen. Im Umgang damit zeigen sich unterschiedliche Strategien, wie zum Beispiel die Verbesserung des Staats-Images oder die Auswanderung.