Gerhard Friedrich Weber-Benzing
Dr Gerhard Friedrich Weber-Benzing (* 13. Augschte 1918 z Schwenninge as Gerhard Friedrich Weber; † 21. Mai 1999 au dert) isch e dytsche Haimetforscher gsii.
Lääbe
ändereDr Weber-Benzing isch z Schwenninge ufgwagse un het vu 1933 bis 1935 z Marbach un z Schwenninge Buur glehrt. Är het im Rychsarbetsdienscht dient un dert e Fiereruusbildig gmacht. Im Zweete Wältchrieg isch er Soldat gsi (letschte Dienschtgrad: Oberfeldwebel im Infanterietregiment 470) un het am 12. April 1945 s Ritterchryz kriegt. Är isch un meefach verwundet wore un het wäge däm noch em Chrieg nimi as Buur chenne schaffe. Är het derno zerscht as Fuermann, schließli aber as Lagerverwalter vu dr Uhrefabrik Müller-Schlenker gschafft. Im Summer 1952 het er d Käthe Benzing ghyrote, di jingscht Dochter vum Buur Ernst Benzing. Vu dohär het er sy Doppelname Weber-Benzing ghaa. Si hän zäme z Schwennigen gläbt un e Suhn ghaa.
Dr Weber-Benzing het si langi Johr in syre Haimetstadt Schwenninge fir dr Drachteverain engaschiert. Us dr Drachtegruppe, wu scho Ändi 19. Jh. entstanden isch, het si noch em Zweete Wältchrieg 1951/52 dr Verain „Verein der Barmer Tracht e. V.“ grindet. Dr Weber-Benzing isch 1949 Mirglid vu dr Drachtegruppe wore un het het fir där Verain ab 1952 as Schriftfierer e Verainsblettli unter em Titel „Das Monatsblättle“ uusebrocht, 1954 het des Blettli e Uflag vu 2400 Exemplar ghaa. E baar Johr speter het mer versuecht, dr „Verein für Heimatkunde“, wu s nume no uf em Bapyr gee het, wider zum Läbe z wecke. 1956 isch wäge däm dr Drachteverain ufglest wore un alli Mitglider sin in Haimetverain iberdrätte, wu ab do unter em neie Name „Schwenninger Heimatverein“ gfiert woren isch. D Mitgliderzytschrift isch speter in „Das Heimatblättle“ umgnännt wore. D Drachgtegruppe isch im Haimetverain wytergfiert wore, dr Weber-Benzing isch Vorstand vu dr Drachtegruppe gsii, ab 1962 bis 1993 hauptamtlige Gschäftsfierer, speter derno Ehrevorstand. Dr Weber-Benzing isch ab 1962 au Vorsitzer vum Drachtegau Schwarzwald un ab 1968 bis 1980 Erschte Vorsitzer vum Landesvorstand vu dr Haimet- un Drachtegau Bade-Wirttebärg gsii.
Dr Weber-Benzing het si au fir dr Schwenninger Dialäkt inträssiert un Gedicht uf Alemannisch gschribe. E Uuswahl het er anne 1956 unter em Titel „‘s Joor Dure“ uusegee. Uuszig us em Wortschatz vum Schwenninger Dialäkt het er anne 1977 im „Monatsblättle“ zämegstellt. Dernäbe het er unter anderem au „40 Jahre in und über Schwenninger Mundart“ un e „Schwenninger Häuserchronik von 1838“ gschribe.
Dr Weber-Benzing isch Mitglid bi dr Muettersproch-Gsellschaft un bi dr Heinrich-Hansjakob-Gsellschaft gsii.
Wu in dr 1980er Johr bschlosse woren isch, ass alti Buurehyser im Schwenniger Oberdorf („Ob dem Brückle“) hätte sotte abgrisse wäre, het dr Weber-Benzing d Burgerinitiativ „Das Oberdorf darf nicht sterben“ grindet, wu si am Änd erfolgrych fir dr Erhalt vu däne alte Hyser yygsetzt het. [1]
Fir dr Schwenninger Haimetverain het er zäme mit em Otto Benzing di evangelische Chilchebiecher vu 1652 bis 1963 verchartet.
Uusgläseni Schrifte
ändere- ‘s Joor dure. Besinnliche und heitere Gedichte in Altschwenninger Mundart. Eine Auswahl besinnlicher und heiterer Gedichte schwäbisch-alemannischer Prägung. Mit einer Einführung in die Sonderheiten der einheimischen Mundart und Randzeichnungen vom Verfassser. Hrsg. vom Schwenninger Heimatverein e. V., Schwenningen a. N., Swano-Verlag 1956. 105 S.
- 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Mit einer Einführung in die Sonderheiten der einheimischen Mundart. Mit Illustrationen vom Ehepaar Müller-Hanssen und vom Verfasser. Hrsg. vom Schwenninger Heimatverein. Swano-Verlag, Villingen-Schwenningen 1980. 109 S.
- Schwenninger Häuserchronik 1838. Ein Rundgang durch das damalige Schwenningen. Bearbeitet von GFW. Schwenningen, 1964. 48 S. (Auszüge aus: Das Heimatblättle 7.1959 - 11.1963; zusammengestellt von GFW)
- Was uns fehlt, ist Einigkeit. Eine Auseinandersetzung mit zeitnahen Fragen und Problemen in der Heimat- und Trachtensache. Hrsg. vom Schwenninger Heimatverein e. V., Schwenningen a. N., Swano-Verlag 1970. 30 S. mit Abb.
- Festschrift 1976, Trachtenfest Glottertal, Trachtenkapelle Musikverein, Chronik. Trachtenkapelle Glottertal. mit Trachtenfest vom 02. September 1976.
- Schwenninger Wortschatz. Swano Verlag, Villingen-Schwenningen 1977. 84 S. (Auszug aus „Schwenninger Heimatblättle“ H. 1-3)
- Zäme mit em Manfred Reinartz: Schwenninger Bilddokumente 1850-1930. Hrsg. Ernst Revellio Villingen-Schwenningen 1977. 135 S. zahlr. Ill. ISBN 10 3882770031 / ISBN 13 9783882770032 (Schriftenreihe der Stadt Villingen-Schwenningen 1)
- Schwenninger Sippen- und Hausnamen. Verbunden mit bekannten Ruf-, Über- oder Spitznamen. Gesammelt von Karl Benzing; bearbeitet von G.F.Weber. Schwenningen 1995. 36 S. (Auszüge als Nachdruck aus „Heimatblättle“ 1990 -1995)
Uuszaichnige
ändere- 1979: Verdienschtchryz am Band vum Verdienschtorde vu dr Bundesrepublik Dytschland
- 1983: Ehrenodle vum Land Bade-Wirttebärg
- 1991: Guldi Gau-Ehrezaiche vum Drachtegau Schwarzwald
- 1998: silberni Burgermedaille vu dr Stadt Villinge-Schwenninge
Literatur
ändere- Ingrid Bigler-Marschall: Weber-Benzing, Frider. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Streit – Techim. Hrsg. von Hubert Herkommer und Konrad Feilchenfeldt. Saur, Zürich/München 2008, ISBN 978-3-908255-43-7, Sp. 627.
- Ute Schulze: Ein Leben für Heimat und Brauchtum. Zum Tode von Gerhard Friedrich Weber-Benzing. In: Almanach 2000. Heimatjahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises. 24. Folge. Hrsg. Vom Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis. DoldVerlag, Vöhrenbach 1999 .ISBN 3-927677-24-8. S. 139-140
- 50 Jahre Heimatblättle. Bilderbogen des geistigen und handwerklichen Vaters und Begründers unseres Vereinsorgans Gerhard Friederich Weber-Benzing, 13.8.1918 - 21.5.1999. Swano-Verlag, Villingen-Schwenningen 2002. 12 S. zahlr. Ill. (Das Heimatblättle 598)
Weblink
ändere- Weber-Benzing, Gerhard Friedrich uf LEO-BW
- Täxtprobe uf dr Websyte vu dr Muettersproich-Gsellschaft
Fueßnote
ändere- ↑ Ensemble Ob dem Brückle wurde durch großes Bürgerengagement gerettet: „Ein Wunder, dass es noch steht“, Die Neckarquelle, 12. Septämber 2016