Schloss Gondelsheim
Das Schloss Gondelsheim ist ein Schloss mit Schlosspark und Kinderspielplatz in Gondelsheim. Das Schloss wird als Kultur- und Tagungszentrum genutzt und ist nur bei besonderen Anlässen öffentlich zugänglich.
Geschichte
Schloss
Das Schloss geht auf einen Vorgängerbau zurück, der bereits im 17. Jahrhundert existierte. Ludwig I. von Baden kaufte das Schloss als junger Prinz zusammen mit einem seinem Brüder, die vor ihm verstarben, so dass es sich in seinem Privatbesitz befand und an seine unehelichen Nachkommen vererbt werden konnte. Die vorherigen Besitzer waren die Freiherren von Mentzingen.
Es wurde 1857 vom Karlsruher Architekten Georg Jakob Schneider im schottischen-neugotischen Stil sowohl innen als auch außen umgebaut. Als Graf Ludwig von Langenstein ohne Nachkommen verstarb, erbte sein Neffe, Graf Wilhelm Douglas (1849–1908), auch das Schloss. Dieser wohnte ursprünglich in Karlsruhe und ließ sich dort von 1878 bis 1884 das sogenannte Douglas-Palais errichten. Als er aber aus gesundheitlichen Gründen seinen Wohnsitz von Karlsruhe in das Schloss verlegte, verkaufte er dieses an den Prinzen Karl von Baden. Vom Architekten Emil Schweickhardt ließ sich Graf Wilhelm Douglas das Schloss 1906 um weitere Flügel im Jugendstil nach Norden und Osten erweitern. Die Erweiterung wurde 1907 fertig gestellt.
Am 22. April 1908 verstarb der Graf und Reichstagsabgeordnete. Er wurde Ende 1908 in das von der Witwe Gräfin Valesca Douglas Schweikhardt erbaute Mausoleum überführt, welches sich nordöstlich am Waldrand befindet.
2010 wurde das Schloss von Axel Graf Douglas an die Heidelberger Geschäftsfrau Deniz Tandogan-Weidenhammer verkauft. Die Familie von Graf Douglas hatte ihren Ursprung in Schottland. Zwischenzeitlich lebt Graf Douglas in Schloss Langenstein in der Gemeinde Eigeltingen, nordwestlich des Bodensees gelegen.
Schlosspark
Der Schlosspark wurde bereits 1810 im Stil eines englischen Landschaftgartens angelegt. Auftraggeber war der ursprüngliche Besitzer des Schlosses, Ludwig I. von Baden. Der ausführende Architekt war Johann Michael Zeyher, der auch Mitarbeiter von Friedrich Weinbrenner war.
2003 erhielt die Park- und Gebäudelandschaft des Schlosses einen Nymphenbrunnen, der von einem Spender finanziert wurde und Eigentum der Gemeinde ist, sich jedoch auf dem Privatgrund des Schlosses befindet. Es handelt sich dabei um eine Replik des Originals „Drei tanzende Mädchen“ von Walter Schott (1861–1938)[1] aus dem Jahr 1903. Es gibt nur drei weitere Exemplare des Brunnens weltweit: Burg Schlitz in Mecklenburg, New York und Potsdam.
Im Osten des Schlosses wurde eine neue Parkanlage angelegt. Zuvor befand sich dort ein Waldstück. Es existiert dort auch ein einzelnes Soldatengrab aus dem Jahr 1945.
Alter Turm
Oberhalb des Schlossparks und der Kirche steht der Alte Turm, das älteste Bauwerk in Gondelsheim.
Bilder
siehe auch Gondelsheim/Bilder#Schloss
Veranstaltungen
- Santa-Lucia-Weihnachtsmarkt, der Markt findet jährlich statt. Letzter Termin: 11. bis 14. Dezember 2014
- Schlossfest Gondelsheim, das 8. Schlossfest fand vom 12. bis 14. September 2009 statt.
Kontakt
- Kultur und Tagungszentrum Schloss Gondelsheim
- Neibsheimer Straße 1
- 75053 Gondelsheim
- Telefon: (0 72 52) 77 95 00
- E-Mail: r.wolf(at)schloss-gondelsheim.info
Lage
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°3'38.48" N 8°39'41.4" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Literatur
- Kapitel „Douglas-»Castle« in Gondelsheim – original badisch“, in: Manfred Frust, Silvia Huth: Schlösser am Oberrhein. Tübingen 2008. ISBN: 978-3-87407-793-4, Seiten 60 – 63 (und Seite 157 für Adresse/Kontakt)
- Seite 97 „Schloss Gondelsheim” in: Hartmut Riehl: „Burgen und Schlösser im Kraichgau”, Ubstadt-Weiher 1997. ISBN: 3-929366-51-7.
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Schloss Gondelsheim“
- Informationen der Gemeinde Gondelsheim zum Schloss und Alten Turm
Fußnoten
- ↑ zum Künstler siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Walter Schott“